Check-in ohne Papierkram

05.03.2008 Man sieht es nur noch selten, und am 31. Mai 2008 soll es endgültig verschwinden: das Papierticket. Das hat die International Air Transport Association IATA, in der alle großen Fluggesellschaften Mitglied sind, vor einigen Jahren beschlossen. Danach wird es ausschließlich das Elektronische Ticket, kurz E-Ticket, geben.

Die Entwicklung war rasant: Im Jahr 2004 lag der Anteil der elektronischen Tickets nur bei 18 Prozent, heute sind es schon 93 Prozent. "In der IATA sind zwar hauptsächlich Linienfluggesellschaften vertreten. Chartergesellschaften geben aber auch kaum noch Papiertickets aus", sagt Torsten Schäfer vom Deutschen ReiseVerband. Und bei den Billigfliegern gehört das ticketlose Abheben zum Konzept. Denn Papiertickets sind teuer, weil diese fälschungssicher sein müssen und deshalb besondere Anforderungen an den Druck bestehen.

Die Fluggesellschaften sparen durch das E-Ticket also einiges. Doch auch für die Reisenden gibt es Vorteile, wie Schäfer weiter erläutert. Die Handhabung sei denkbar einfach: Der Fluggast muss nur an den Check-in-Schalter gehen und seinen Personalausweis oder Reisepass vorlegen. Die Buchung wird dann anhand des Namens im System aufgerufen. Wer lieber etwas in der Hand hat, kann die Buchungsbestätigung zum Flughafen mitnehmen - zwingend notwendig sei das aber nicht.

Die Buchungsnummer, die man im Reisebüro sowie bei der Buchung per Telefon oder Internet erhält, sollte man jedoch parat haben. Wenn es aus irgendeinem Grund Probleme mit dem Namen gebe, lasse sich anhand der Buchungsnummer das E-Ticket auf jeden Fall finden. Vor einem Computerausfall brauche man in diesem Fall keine Angst zu haben: Die Buchung bleibe im System erhalten, beruhigt der Reiseexperte. Und sollte es an einem Flughafen tatsächlich mal zu einem kompletten Systemausfall kommen, "dann würde auch ein Papierticket nicht weiterhelfen".

Bei der Einreise muss man in manchen Ländern als Tourist einen Rückflug nachweisen. Da kein entsprechendes Ticket mehr vorliegt, zeigt man bei der Kontrolle seinen Passenger Receipt vor, den man beim Check-in zusammen mit der Bordkarte erhält.

Einer der entscheidendsten Pluspunkte des E-Tickets ist, dass man es nicht verlieren kann. War der gedruckte Flugschein weg, musste man sich gegen viel Geld ein neues Ticket ausstellen lassen. Heute benötigt man im Normalfall nur seinen Ausweis - und hat damit ein Dokument weniger, auf das achtgegeben werden muss.

Doch auch, wenn die IATA eine komplette Umstellung auf das E-Ticket geplant hat, wird es dann doch nicht so ganz klappen. Einige Staaten in der GUS, im Nahen Osten und in Afrika verfügen noch nicht über die technischen Voraussetzungen. Dort benötigt man zum Einchecken weiterhin ein Papierticket. "Das sind jedoch in der Regel keine touristischen Zielgebiete. Aber wer dorthin fliegt, bekommt von der jeweiligen Airline automatisch einen Flugschein", erklärt Schäfer.

Noch eine weitere Einschränkung existiert: Will man mehrere Flüge buchen, klappt die Ausstellung eines E-Tickets bislang nur innerhalb von Airline-Allianzen reibungslos. Außerdem gibt es für Gruppenbuchungen und Kleinkinder nicht immer E-Tickets. In solchen Fällen, rät Schäfer, sei es besser, sich bei der Buchung im Reisebüro beraten zu lassen.

ähnlich . . .