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Last Update - 04.12.03

Reunion
Reunion ist die westlichste Insel der Maskarenen, zu denen auch Mauritius (160 km östlich) und Rodrigues (wiederum 650 km östlich) gehören.
Der Archipel liegt 800 km östlich Madagaskars auf einem unterseeischen Hochplateau des Indischen Ozeans. Noch immer dehnt sich der Graben zwischen den auseinandergebrochenen Kontinenten, und Afrika mitsamt der Seychellen und Madagaskar wandert langsam nach Nordwesten.
Reunion, die jüngste und höchste Insel, erinnert in Aussehen (Kegelform) und Gebaren (häufigen Eruptionen) noch frappierend an die vulkanische Entstehung. Die Geburt liegt 2 bis 3 Mio. Jahre zurück. Ausströmende Lava hatte submarin eine Höhe von 4500 m erreicht und stieg nun aus dem Meer unter gewaltigen Explosionen, die durch das Eindringen von Wasser ausgelöst wurden. Der Piton des Neiges sollte weitere 3000 m in den Himmel wachsen, da tauchte, vor etwa 1 Mio. Jahren, an der Südostflanke ein zweiter Vulkan auf. Lange waren beide Gipfel nebeneinander aktiv, spuckten und stürzten immer wieder ein, wenn die Magmatasche sich nach heftigen Ausbrüchen zusammenzog. Doch allmählich wurden die Eruptionen des Piton des Neiges seltener und wegen der veränderten Magmazusammensetzung auch explosiver, bis der Stammvulkan vor 12 000 Jahren erlosch. Der Piton de la Fournaise aber blieb bis heute höchst aktiv und wanderte weiter nach Südosten.
Diese Verlagerung des vulkanischen Zentrums gilt als anschaulicher Beweis der Hot-Spot-Theorie. Reunion liegt offensichtlich über einem heißen Materiestrom, der aus dem tieferen Erdmantel aufsteigt und unter dem Meeresboden eine heiße Zone bildet. Während der hot-spot stationär bleibt, driftet Reunion mit der afrikanischen Platte weiter nach Nordwesten. Und die Insel wächst auf der einen und erodiert auf der anderen Seite. Denn dort, wo keine Lava mehr fließt, nagen Wasser und Wind am zerbröckelnden Basaltgestein.
Das Geröll häuft sich im Mündungsbereich der Wasserläufe, die an der Küste zum Teil recht breite Deltas bilden. Oben im Bergland schwellen sie während der tropischen Tiefs zu reißenden Sturzbächen, die tiefe Schluchten (ravines) in den porösen Basalt gegraben und von den dazwischen aufragenden Plateaus oft nur schmale Inselchen (ilets) übriggelassen haben. Naheliegend, daß die Wasserläufe die natürlichen Rinnen der Vulkanspalten nutzten und mit Lavaschutt aufgefüllte Einsturzkessel erneut aushöhlten. Vor allem die steilwandigen Cirques des Piton des Neiges mit Neigungswinkeln von 70 bis 75' und Abbruchkanten von 800 bis 1200 m Tiefe sind wohl nicht nur das Werk der Erosion.
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