Schottland - Mit dem Motorrad zum Loch Ness
Ankunft in England
Nach 7-stündiger Fahrt nach Hoek van Holland erreiche ich den dortigen Campingplatz und gönne mir eine Übernachtung vor der Passage nach England.
Am Vormittag legt dann die Fähre mit Ziel Harwich ab und kommt dort am späten Nachmittag an. Schnell habe ich mich auf den Linksverkehr eingestellt und fahre bis zum Einbrechen der Dunkelheit weiter gen Schottland. Kurz vor Leeds nehme ich dann ein Hotelzimmer (mit 45 £ etwas teuer geraten aber dafür auch schön!) und nach ein paar "Pint of Bitter" falle ich todmüde ins Bett.
Tags darauf erlebe ich den ersten schönen Regen: Kurz vor Newcastle streife ich die Regenkombi über. Sie wird in den nächsten Tagen mein ständiger und treuer Begleiter bleiben.
Schottland
In Jedburgh klingele ich an der erstbesten Tür mit einem B&B-Schild und werde auch gleich sehr freundlich aufgenommen. Im Nieselregen unternehmen ich einen Spaziergang durch den kleinen Ort. Und die Kultur kommt auch nicht zu kurz: Ich kaufe mir ein "Historic Scotland Explorer Ticket" und kann damit in den nächsten 7 Tagen die staatlich verwalteten Kulturgüter besichtigen.
Hier in Jedburgh werde ich auch gleich fündig: Jedburgh Abbey und weitere Klöster in der näheren Umgebung möchten besichtigt werden. Den Abend verbringt man dann am Besten in einem der zahlreichen Pubs der Stadt. Das Erstaunliche und Schöne dabei ist: Die Briten sind sehr gesellig, dem Fremden gegenüber auch sehr offen eingestellt und da bleibt man dann nicht sehr lange alleine am Tresen stehen.
Nächstes größeres Ziel ist dann Edinburgh. Etwa 3 km vom Zentrum entfernt finde ich wieder ein kleines B&B und dann kann der erste Stadtbummel auch schon beginnen.
Zuerst gehts auf die Festung: Das "Explorer Ticket" macht sich wieder bezahlt. Von oben genießt man einen fantastischen Blick über die Stadt. Dann werden der Reihe nach die gängigsten Kneipern der Stadt besucht: World's End und natürlich auch Greyfriars Bobby - die Kneipe, die den Namen eines Hundes trägt, der bis zu seinem eigenen Tod täglich das Grab seines verstorbenen Herrchens auf Greyfriars Cemetery besuchte ...
Ein paar Tage später fahre ich weiter gen Norden. Ziel ist zuerst die Speyside, die Gegend, wo der meiste Scotch destilliert wird.
Über St.Andrews (Golfers Paradies) geht's Richtung Highlands und dann entlang des kleinen Flusses Spey bis nach Elgin. Hier gibt's wieder ein B&B (Das Schlechteste auf der ganzen Tour - neben dem Bett hatte kaum die Motorradkombi Platz!) und tags darauf eine Besichtigung der Seagram's Destillery nahe Elgin.
Hier werden die bekannten Marken wie Chivas Regal und Glen Grant hergestellt. Zum Abschluß der geführten Tour werde ich von meinem im Kilt gekleideten Führer zu einem 16-jährigen Whiskey eingeladen.
Aber dann ist der Abschied von der Speyside angesagt; nächstes Ziel ist Ullapol an der Nordwestküste Schottlands.
Dazwischen liegt noch ein Besuch bei Nessie: Aber Inverness am Loch Ness empfängt mich mit - na ja, Regen wie immer - das Untier bleibt mir dadurch auch verborgen und so sause ich bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt weiter bis Ullapol.
Tags drauf gehts zur Isle of Skye: Auf der obligatorischen Inselrundfahrt werde ich vom Schneefall überrascht. Die Schafe unterhalb des Wahrzeichens von Skye, dem "Old man of stor", bibbern in der Kälte genau wie ich in meiner Regenkombi. Aber Gott sei Dank gibt's am Abend immer einen Pub, wo man sich ein Bierchen und auch einen (fantastisch der etwas torfig schmeckende Talisker) kleinen Scotch genehmigen kann.
Auf meiner Weiterfahrt zur Fähre nach Nordirland liegt noch ein Kleinod auf dem Weg: Eilean Donan Castle. Das privat verwaltete Schloß war Schausplatz des Films "Highlander " mit Christopher Lambert in der Hauptrolle.
Irland
Nach kurzweiliger Überfahrt gehe ich in Larne von Bord. Vor mir liegen noch knapp zwei Wochen Urlaub in Irland und dann zuletzt die restlichen 3 Tage in London.