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Tourensteckbrief Uhuru Peak |
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Jahr |
1997 |
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Land |
Tansania (Afrika) |
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Region |
Kilimanjaro |
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Höhe |
5895 m |
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Dauer |
6 Tage |
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HM |
4000 m |
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Foto |
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© Matthias Martin (1997) |
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Weitere Fotos
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Route |
In den Rucksäcken sind je 1 Thermosflasche Tee und eine gefüllte Wasserflasche sowie etwas zu essen, dazu noch ein paar warme Klamotten. Um 0:45 Uhr gehen wir fast als letzte los, vor uns sehen wir die Lampen der Gruppen vor uns wie an einer Perlenschnur aufgefädelt. Wir machen Druck, um so schnell wie möglich an den sehr langsam vor uns Gehenden vorbeizukommen. Das gelingt uns dann auch recht schnell, aber anschließend müssen wir doch einen Schritt kürzer treten. Nun sind wir die ersten und nach und nach verlieren sich die Lichter unter uns. Bald beginnt es auch etwas zu schneien. Nach über einer Stunde erreichen wir die Mayer-Cave, eine Höhle im Lavagestein. Wir sind jetzt über 5100 Meter hoch. Bis zum Kraterrand, dem Gillmans-Point, sind es noch mehr als 600 Höhenmeter. Hier machen wir eine kurze Pause und nutzen sie, um uns etwas auszuruhen und etwas zu trinken. Dazu gibt’s Traubenzucker und etwas Schokolade. Dann geht es auch schon weiter. Mit steigender Höhe werden wir immer langsamer, vielleicht sind wir etwas zu schnell angegangen. Dann erreichen wir eine Geröllhalde, die wir schon von unten aus gesehen haben. Von hier aus erfolgt der Durchstieg zum Krater des Kilimanjaro. Aufgrund der niedrigen Temperaturen ist das ansonsten feinkörnige lose Material etwas gefroren und wir kommen leidlich voran. In Serpentinen geht es immer höher und höher. Ich beginne meine Schritte zu zählen, die von Spitzkehre zu Spitzkehre notwendig sind. Und diese werden immer mehr. Nicht das die Strecken länger sind, nein - die Schritte werden immer kürzer. Und dazu schneit es sachte weiter, es liegen jetzt so um die 5 cm lockerer Schnee. In der stockdunklen Nacht hat man keinerlei Orientierungsmöglichkeit, nur unsere Stirnlampen und die Taschenlampe des Führers erhellen unsere unmittelbare Umgebung. Daher können wir nicht mal erahnen, wie weit es noch sein könnte. Zu allem Überfluß geht es den beiden Peters nicht besonders gut, denn sie haben das kalte Wasser nicht vertragen und wieder ausgebrochen. Ich kann dahingehend nicht klagen, aber mein Gesicht möchte ich jetzt auch nicht unbedingt sehen. Aber nach ein paar Minuten ist wieder alles im Lot. So gegen 4:00 Uhr klart der Himmel über uns auf, wir haben die Schneewolken unter uns gelassen und über uns glitzert der südliche Sternhimmel in seiner ganzen Pracht. Die Luft ist unwahrscheinlich klar und kalt, im faden Licht der Sterne ist jetzt sogar die Kontur des Gipfels auszumachen. Aber wie lange es sich noch bis dahin hinziehen wird, läßt sich immer noch nicht genau sagen. Aber so 1 bis 2 Stunden wird es bis zum Gillmans-Point noch sein. Endlich haben wir die Geröllhalde unter uns gelassen und klettern nun dem Gipfel entgegen. Und langsam beginnt es heller zu werden. Wir sehen auf ein phantastisches Wolkenmeer herunter, über dem der Gipfel des Mawenzi wie ein Wächter steht. Und dann stehen wir oben, uns bläst ein saukalter Wind ins Gesicht, es werden sicherlich 15°-20° Minus sein. Wir sind am Gillmans-Point, 5685 Meter hoch über Afrika. Zum Gipfel des Kibo, dem Uhuru-Peak, sind es noch 210 Höhenmeter. Und es liegt noch ein Haufen Schnee hier oben. Von Bildern kennt man das alles anders, schwarzes Lavagestein, blendend weiße Hängegletscher und staubige Wege. Ich beginne zu frieren und ziehe mir deshalb noch zusätzlich meine Motorradregenhose drüber. Peter legt sich gleich der Länge nach hin und ruht sich etwas aus. Ich versuche noch mit eiskalten Händen ein Foto zu machen und etwas zu filmen, lasse es dann aber doch sein, da ich kaum die Kamera bedienen kann. Nach 10 Minuten Pause gehen wir weiter, die beiden Peters sind jetzt nicht mehr zu halten und sie gehen mit unserem Assistent-Guide Watson voraus. Kurze Zeit später sind sie aus meinem Gesichtsfeld verschwunden. Hinter Lamek schleiche ich hinterher und beschließe dann, nicht mehr bis hoch zum Gipfel zu gehen. In Höhe des Stella-Points lege ich den Rucksack ab und beginne die Szenerie zu fotografieren und zu filmen. Nach einer knappen halben Stunde machen wir uns auf den Rückweg. Am Gillmans-Point legen wir noch eine Pause ein, ich fotografiere auch hier noch einmal, denn am frühen Morgen war es nicht möglich gewesen. |
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Anmerkung |
über die Marangu Route (bis Gillmans-Point) |
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