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Last Update - 24.11.03

"... Australien ist das sechstgrößte Land der Erde und die größte Insel. Es ist die einzige Insel, die auch ein Kontinent ist, und der einzige Kontinent, der auch ein Land ist. Es ist der erste und der letzte Kontinent, der vom Meer aus erobert wurde. Es ist die einzige Nation, die als Gefängnis angefangen hat." ...
Alle Zitate aus:
Bill Bryson · Frühstück mit Kängurus - Australische Abenteuer · © Goldmann Verlag 2001
(Frankfurt) Sydney - Goulburn (16.500 km)  293 km

Sydney - Parramatta - Springwood - Katoomba - Springwood - Campbelltown - Mittagong - Goulburn

Nach gut 20 Stunden reiner Flugzeit und 7 Stunden Aufenthalt auf Seouls neuem Flughafen schweben wir an der Skyline Sydneys vorbei. Unter uns liegen Harbour Bridge und das weltbekannte Opernhaus. In einer Linkskurve fliegen wir aufs offene Meer hinaus und in der Nähe von Captain Cooks Landeplatz an der Botany Bay beginnt der Anflug auf Sydneys Internationalen Airport "Kingsford Smith". Doch der erste Versuch mißlingt gründlich;  der Kapitän bricht den Landevorgang abrupt ab und zieht die Boeing 747-400 in einer Linkskurve mit aufheulenden Triebwerken wieder nach oben.
Also genießen wir die Aussicht auf die Botany Bay ein zweites Mal, um dann sicher in der größten Stadt Australiens zu landen. Beim ersten Anflug war nach Aussage des Flugkapitäns die Landebahn nicht frei ...
Die Stadt der Olympischen Sommerspiele von 2000 empfängt uns mit strahlendem Sonnenschein. Nach Gepäckempfang und kurzer Immigrationsprozedur nehmen wir ein Taxi (ca. 10 A$) zur Mietstation von und erhalten unseren Mietwagen Toyota Avalon 3,5 Liter 6-Zylinder, der uns in den nächsten Tagen über Melbourne und Adelaide bis ins Rote Zentrum des fünften Kontinents bringen soll. Zuerst sollten wir einen Neuwagen erhalten, dieser war aber auf dem Hof nicht auffindbar! Aber dieser hatte auch erst 4400 Kilometer auf dem Tacho stehen. Ausgerüstet mit einer Wegskizze machten wir uns auf den Weg Richtung Innenstadt, um dann kurz vor Darling Harbour nach links auf den Western Highway Richtung Blue Mountains abzubiegen. Im Stadtteil Paramatta fuhren wir am Olympiagelände vorbei - hinauf in die Blue Mountains.
Keine 100 Kilometer westlich Sydneys ragen aus der Küstenebene die Blue Mountains auf, ein bis zu 1200m hohes, meist dicht bewaldetes und wild zerklüftetes Plateau. Spektakuläre Felsabbrüche, Wasserfälle, kilometerlange Canyons, Eukalyptuswälder, atemberaubende Aussichtspunkte und viele Wandermöglichkeiten - das sind die Hauptkennzeichen dieses an Naturschönheiten reichen Höhenzugs. Ihren Namen verdanken die Blue Mountains dem zarten bläulichen Dunstschleier der ätherischen Öle, die tausende von Eukalyptusbäumen absondern.
Einen ersten Stop machen wir in Wentworth Falls kurz vor Katoomba.
Vom kleinen Parkplatz aus kann man in circa 15 Minuten zum «Princess Rock Lookout» laufen, einem Aussichtspunkt, der genau gegenüber den mit 270 Meter Höhe wohl spektakulärsten Fälle der Blue Mountains liegt. Direkt in Katoomba gibt's dann eigentlich nur ein Ziel: den Ausblick auf die «Three Sisters».
Diese markante Sandsteinformation kann von mehreren Aussichtspunkten aus betrachtet werden, besonders belagert aber wird sie vom «Echo-Point» aus, denn der liegt genau unterhalb des Besucherzentrums und man kann quasi mit dem Bus "bis ans Geländer fahren". Der Legende nach handelt es sich um drei verzauberte Schwestern, die, als sie mit drei Freiern tändelten, zur Strafe in Felsen verwandelt wurden.
Aber langsam zollten wir dem langen Flug Tribut und machten uns deshalb auf den Weg nach Süden, um uns eine Unterkunft zu suchen.
Auf dem Campinglatz in Goulburn erwischten wir den letzten noch freien Caravan.
Goulburn - Wodonga 630 km

"... Man nähert sich Canberra durch Wälder und Auen über eine zweispurige Landstraße, die sich allmählich in einen etwas städtischeren, aber immer noch baumgesäumten Boulevard verwandelt, kommt schließlich in einem Gebiet weit auseinander gelegener, aber wichtig aussehender Gebäude an und begreift, dass man da ist. Jedenfalls so nahe, wie man einer Stadt kommen kann, die derart verstreut und schwer zu fassen ist wie Canberra. Das heißt, es ist überhaupt keine richtige Stadt, sondern ein extrem großer Park, mit einer darin verborgenen Stadt, viel Rasen und Bäumen und Hecken und einem riesigen künstlichen See, alles sehr hübsch, wenn auch ein wenig unerwartet." ...

Goulburn - Canberra - Cooma - Jindabyne - Thredbo - Khancoban - Corryong - Wodonga

Die Nacht ging traumlos vorbei - man hätte uns auch wegtragen können, ohne daß wir es gemerkt hätten. Ab Goulburn starteten wir dann auf dem Highway Richtung Canberra, der Hauptstadt Australiens. Nach einer guten Stunde wurde Canberra erreicht. In einem Infokiosk machten wir uns schlau und fuhren ins Zentrum weiter. Aber allzu viel gab es nicht zu sehen; wir fuhren kreuz und quer durch die Stadt und ständig wurde die Straße vor uns gesperrt. Wahrscheinlich war wieder so ein "Kopfeter" im Anmarsch. Also suchten wir einen Aussichtspunkt oberhalb der Stadt, um einen Überblick zu erhalten.
Das Wetter war aber relativ diesig und somit konnte man nicht allzu viel erkennen.
Also ließen wir Canberra Canberra sein und fuhren weiter in Richtung der Snowy Mountains nach Thredbo, Australiens Skigebiet Nummer 1. Hier lag tatsächlich noch genug Schnee um Ski fahren zu können, was denn auch einige taten, obwohl natürlich keine Talabfahrten mehr möglich waren. Aus Thredbo Village heraus nahmen wir die Straße unterhalb des Mount Kosciusko Richtung Khancoban. Bei der etwa 110 Kilometer langen Fahrt durch den Nationalpark boten sich immer spektakuläre Ausblicke auf die schneebedeckten Berge, ehe das Land langsamer grüner wurde und bei Corryong in das Tal des Murray-River überging.
Die sattgrünen Wiesen waren teilweise noch total überschwemmt. Schließlich erreichten wir in den Abendstunden Wodonga und suchten uns dort ein Motel. Das Zimmer war ganz passabel und in der Nähe fanden wir auch ein Thai-Restaurant, wo wir preiswert und gut zu Abend essen konnten.
Wodonga - Melbourne 486 km

" ... Geoff Blainey erzählt zum Beispiel in History of Australia, dass ein Kneipenbesitzer in Wodonga im Staate Victoria für Bier, das in Albury gebraut wurde, am anderen Ufer des Murray River in New South Wales, genauso viel Zoll bezahlen musste wie für Bier, das aus Europa hergeschifft wurde. Es war der pure Wahnsinn."  ...

Wodonga - Beechworth - Myrtleford - Whitfield - Mansfield - Jamieson - Eildon - Healesville - Melbourne

Heute stand unsere Etappe nach , der ständig mit Sydney rivalisierenden Hauptstadt Victorias auf dem Programm. Aber zuerst bezahlte ich unsere Rechnung an der Reception und bekam einen Gutschein für zwei Cappuccino für die Beechworth Bakery, denn Beechworth gab ich als unser nächstes Ziel an.
Dieser Abstecher hat sich voll gelohnt. Das schmucke Örtchen empfing uns zwar mit seinem Gefängnis, aber im Zentrum besteht der Ort aus vielen bunten Holzhäusern, die aus der Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts stammen. Im Cafe kehrten wir erst mal ein und lösten unseren Gutschein ein. Dazu gabs zwei kleine Pizzen- das Angebot an Kuchen, Brot und Törtchen war umwerfend. Nach einer Stunde verließen wir Beechworth und machten uns Richtung Myrtleford vom Acker. Dort angekommen schlugen wir den Weg Richtung Whitfield, der sch aber nach 15 asphaltierten Kilometern als üble Schotterpiste entpuppte. Aber da unsere Landkarte nichts besseres auswies, mußte wir halt durch. Nach 35 Kilometer Schotter und einigen toten Wombats (nicht von uns erlegt!) am Wegesrand erreichten wir wieder eine schmale befestigte Straße.
In Whitfield angekommen suchten wir den Weg nach Mansfield, wo wir uns einen Hamburger zu Mittag leisteten. Von hier aus fuhren wir auf einer noch mal fast 100 Kilometer langen Schleife um den Lake Eildon herum, den wir allerdings erst ganz am Schluß einmal zu Gesicht bekamen. Ansonsten führte die teils geschotterte Straße durch einen schönen Berg-Eukalyptuswald.
Nach einer Platzrunde in Eildon zum Staudamm drehten wir um und über Healesville fanden wir schließlich nach Melbourne. Bis in die City zum Hotel waren dann noch so um die 40 Kilometer durch dichten Vortortverkehr der Millionenstadt zu fahren. Aber irgendwie haben wir immer die richtige Abfahrt erwischt - einen gescheiten Stadtplan hatten wir nicht - und fanden unser Hotel IBIS Therry Street an der Peripherie der Downtown Melbournes sofort. Steffen checkte ein, währund ich unser Auto im Parkverbot "bewachte". Dann kam er wieder und brachte das Auto ins Parkhaus, während ich unsere Taschen nach oben schleppte. Die geplante Geburtstagsfete von Steffen fiel der Müdigkeit des Geburtstagskindes zum Opfer.

Melbourne

"... Melbourne hat zwar keine so schöne Harbour Bridge und kein Opernhaus, doch es hat etwas, das auf seine Art nicht minder einzigartig ist: die bizarrsten Rechtsabbieger-Regeln der Welt. Wenn man - natürlich auf der linken Seite - durchs Stadtzentrum fährt und rechts abbiegen will, fährt man nicht in die Mitte der Fahrbahn, sondern hinüber zum linken Bordstein - also so weit wie möglich weg von dort, wo man hin will -, bleibt dort endlos lange stehen (ich, bis sämtliche Clubs und Restaurants geschlossen und alle Leute nach Hause gegangen sind) und biegt dann in einem wahnsinnigen Moment, kurz bevor die Ampeln umspringen, ab. Und das nur, damit man den Straßenbahnen - auch eine Spezialität Melbournes nicht in die Quere kommt. Sie fahren in der Mitte der Straße, und da sollen ihnen ja nicht dauernd abbiegende Autos den Weg versperren. Es ist furchtbar verwirrend, nicht nur für Besucher aus Übersee, sondern auch für Australier von anderswoher und sicher auch für viele Melbourner selbst."..

Nach dem vorabendlichen Regen ließ sich das Wetter besser an. Nach einem aufgebrühten Kaffee machten wir uns auf den Weg ins Zentrum. An einer überdachten alten Fabrik gab es erst mal Frühstück. Diesmal ein Sandwich, was vor dem Aufbacken lecker und anschließend eher wie ein "Brandenburger" aussah.
Aber es füllte den Magen und der Stadtbummel konnte beginnen. Von einer Brücke über dem Yarra-River hatte man einen schönen Blick über die Stadt. Weitere Stationen unseres Besuchsprogramms waren das Kriegsmemorial in den Alexandra Gardens, die Rod-Laver Tennisarena und einige Parks, die dazwischen lagen.
Aber dann war's erst mal Zeit, sich etwas auszuruhen und schon saßen wir in einem gemütlichen irischen Pub. Hier spendierten wir uns gegenseitig je ein VB (Victoria Bitter) und mußten feststellen, daß es zu draußen zu Schütten begann. Und so regnete es dann auch bis zum Abend weiter.
In einer Kneipe am Yarra-River ließen wir den Abend ausklingen. Allerdings zog sich dieser nicht zu sehr in die Länge, denn am nächsten Tag stand eine lange Etappe an: Mount Gambier am Ende der Great Ocean Road.

Melbourne - Mt.Gambier 584 km

"... Die Nacht verbrachte ich in Fort Fairy und fuhr am nächsten Tag Richtung Mornington Peninsula über die Great Ocean Road, eine kurvenreiche, landschaftlich spektakulär schöne Küstenstraße, die nach dem Ersten Weltkrieg im Rahmen eines Arbeitsbeschaffungsprogramms von Kriegsveteranen gebaut wurde. Der Bau dauerte vierzehn Jahre, und man sieht auch sofort, warum, denn sie zieht sich fast 187 Meilen lang auf haarsträubende Weise an einer unglaublich schwierigen Küste entlang, umrundet felsige Landzungen und klammert sich an die Ränder senkrecht abfallender, bröckeligcr Klippen. Wegen der unzähligen Haarnadelkurven muss man höllisch aufpassen und hat zum Gucken kaum eine Sekunde Zeit. Doch ich dachte, ab und zu ein kurzer Blick ist besser als nichts. Hier und dort standen von den unermüdlichen Erosionskräften des Meeres geschaffene Felsnadeln im Wasser. Früher gab es sogar einen natürlichen Felsbogen namens London Bridge, über den man schlendern und von oben auf die See schauen konnte, doch er ist 1990 zusammengebrochen. Tonnen von Gestein stürzten in die Brandung, und zwei erschreckte, aber unversehrt gebliebene Touristen standen auf dem seewärtigen Stumpf. Die London Bridge heißt jetzt London Stacks, nicht mehr Brücke, sondern Klippe."...

Melbourne - Geelong - Torquay - Apollo Bay - Cape Otway - Port Campbell - Warrnambool - Portland - Mount Gambier

Irgendwie wollten wir unsere Tickets für die Inlandsflüge bestätigen lassen, denn wir rechneten mit einer Überlastung der Flüge, seitdem die australische Fluglinie Ansett Konkurs angemeldet hatte, ihren Flugbetrieb einstellen mußte und auch in den Nachrichten das Thema Ansett nicht gut wegkam. Zum Glück hatten wir für die Inlandsflüge nicht den G'day Paß von Ansett sondern den Boomerang-Paß von gekauft. Also machten wir uns zu Fuß auf zum Qantas Stadtbüro in der Collins Street, was wir aber aufgrund fehlender Ausdauer nicht erreichten. Dafür versuchten wir es eine Stunde später mit dem Auto noch einmal, was natürlich allergrößter Unsinn war und damit endete, nicht den gewünschten Weg nach Geelong zu finden, sondern irgendwo im Albert Park von Melbourne zu landen.
Ohne Stadtplan mußte man schon etwas zaubern, um den Weg aus der 3,5 Millionen-Metropole zu finden. Über den vierspurigen Highway ging es dann zügig nach Geelong (die Stadt mit den wohl billigsten Benzinpreisen auf unserer Tour) und dann konnte sie beginnen - die Reise entlang der Great Ocean Road nach Port Campbell.
So richtig los geht es allerdings erst in Apollo Bay, wo sich an einem Leuchtturm eine schöne Aussicht über die noch zahme Küstenlandschaft bietet. Etwas weiter biegt die Straße ins Landesinnere ab. Auf einer 22 Kilometer langen Stichstraße kann man durch den Otway Nationalpark ans Cape Otway fahren. Die Besichtigung des Leuchtturms fällt mit 8 A$ etwas derb aus - also unternehmen wir lieber einen kleinen Spaziergang zu einem Aussichtspunkt, der allerdings kaum den Blick auf die Küstenlinie frei gibt.
australien_2001_mid_10.jpg (5475 Byte)Später kommen wir zu einem Hinweisschild auf die "Twelve Apostels" und schon ist es mit der Ruhe vorbei. Auf einem großen Parkplatz stellen wir das Auto ab und laufen zu den Aussichtsplattformen. Ich flitze geradezu, denn gerade lugt die Sonne durch eine Lücke der uns schon den ganzen Tag begleitenden dichten Wolkendecke. Die Felsformationen wirkten in der teilweise durch die Sonne beschienenen Brandung außerordentlich fotogen. Schnell wurden ein paar Fotos gemacht, andere Touristen mit deren Fotoapparaten der Reihe nach fotografiert und dann gings auch gleich weiter, denn das Licht wurde immer schlechter und bis Mount Gambier lag noch eine Strecke von gut dreihundert Kilometern vor uns.
Auf den nächsten Kilometern kann man immer wieder atemberaubende Ausblicke auf die Küstenlinie genießen. Man muß nur den Hinweisschildern folgen und darf nicht zu faul sein, auch mal ein paar Meter zu laufen. Unter anderem kommt man auch an der London-Bridge vorbei, die erst 1990 teilweise zusammenbrach und aus dem einstigen Doppelbogen eine Insel machte.
In Warrnambool verläßt man dann schließlich den Port Campbell Nationalpark und wir riefen von dort aus sicherheitshalber den Campingplatz an, wo wir eine Hütte angemietet hatten, daß wir etwas später kommen werden. No worries! - uns blieben nur noch die 200 Kilometer in stockdunkler Nacht zu fahren. "Erlegte" Känguruhs hatten wir in den letzen Tagen zur Genüge gesehen. Aber wir kamen gut durch!
Great Ocean Road Die Great Ocean Road ist wohl der spektakulärste Teil der Fahrt von Adelaide nach Melbourne oder umgekehrt, wenn man den Weg über diese Küstenstraße wählt.

Mt.Gambier - Adelaide 490 km

"... Die Bewohner South Australias sind sehr stolz darauf, dass ihr Staat der einzige ist, in den nie Sträflinge deportiert worden sind. Was sie nicht so oft erwähnen, ist, dass er von einem Sträfling geplant wurde. Anfang der Dreißigerjahre des neunzehnten Jahrhunderts saß Edward Gibbon Wakefield, ein Mann von einigem Vermögen und unanständigen Neigungen, im Newgate-Gefängnis in London unter der Anklage, ein weibliches Kind zu schwitzigen, ruchlosen Zwecken entführt zu haben, und heckte die Idee aus, in Australien eine Kolonie freier Bürger zu gründen. Er wollte arbeitsamen, rechtschaffenen Leuten - Farmern und Kapitalisten - kleine Parzellen Land verkaufen und die erzielten Erlöse dazu verwenden, die Überfahrt für Menschen, die für sie arbeiten sollten, vorzufinanzieren. Die Arbeiter würden adelnde Beschäftigung finden, die Investoren Arbeitskräfte und Märkte gewinnen, und alle würden profitieren. In der Praxis funktionierte das Vorhaben nie sonderlich gut, aber heraus kamen eine neue Kolonie, South Australia, und eine wunderschön geplante Stadt, Adelaide."...

Mount Ganbier - Millicent - Southend - Beachport - Coorong Nationalpark - Kingston S.E. - Murray Bridge - Adelaide

Die Nacht in der Hütte war ziemlich kalt - es ist halt auch erst Ende September. Im Office kaufe ich schnell noch was zu essen und bald ist die Pfanne Rühreier mit Toast fertig. In Mount Gambier besuchen wir den in unmittelbarer Nähe gelegenen 180 m tiefen Blue Lake, einen Kratersee, dessen Farbe sich den Jahreszeiten anpassen soll. Im Sommer blau und schiefergrau während Herbst und Winter.
Über den Princess Highway fahren wir weiter nach Norden - bei Beachport erreichen wr wieder die Küste. Im Gegensatz zu gestern scheint die Sonne von einem fast wolkenlosen Himmel und das Meer erstrahlt in seinem schönsten Blau. Über Robe erreichen wir schließlich Kingston S.E. und damit den Coorong NP. HIer handelt es sich um eine sehr schmale Landzunge namens Younghusband Peninsula, die über eine Entfernung von knapp 150 Kilometer bis zur Mündung des Murray River nach Norden reicht. Bei Murray Bridge überqueren wir den Fluß gleichen Namens zum letzten Mal und sind damit fast in Adelaide angekommen. Wen das Heimweh nach Deutschland packt, der kann noch einen Abstecher nach Hahndorf machen. Der schmucke kleine Ort liegt nur wenige Kilometer abseits des Highway.
Schließlich geht es durch einige Tunnel und Serpentinen nach Adelaide hinunter. Der Höhenunterschied auf den letzten 15 Kilometer über die Mount Barker Road beträgt fast 700 Meter. In der Stadt empfängt uns reger Großstadtverkehr, der uns aber in einer halben Stunde ohne Probleme vor den Eingang des Zeltplatzes spült. Hier angekommen werden wir ins herrschaftliche Vale-House eingewiesen. Etwas besseres konnte uns gar nicht passieren! Das Zimmer und seine Einrichtung waren Spitze! Den Abend verbrachten wir dann mit einem Stadtbummel durch die Hauptstadt Südaustraliens, die nach Einbruch der Dunkelheit in der City einen eher etwas provinziellen Charakter offenbarte.
Zum Abendessen gab's dann Känguruh und Lamm - beides medium in der Pfanne gebraten. Und ein eiskaltes Bier durfte natürlich nicht fehlen.
Mount Lofty Kurz vor Adelaide sollte man den Hinweisschildern zum Aussichtspunkt Mount Lofty folgen (sind etwas schwer zu erkennen). Von hier aus hat man einen schönen Blick auf das tief in der Ebene liegende Adelaide.

Adelaide - Coober Pedy 939 km

"... Und wenn die Namen nicht identisch sind, sind sie einander oft sehr ähnlich. Es gibt im hohen Norden eine Cape York Peninsula und im tiefsten Süden eine Yorke Peninsula. Zwei der bedeutendsten Entdecker des neunzehnten Jahrhunderts hießen Sturt und Stuart; auch auf ihre Namen trifft man allenthalben und muss ständig anhalten und überlegen - normalerweise an verkehrsreichen Kreuzungen, an denen eine sofortige Entscheidung erforderlich ist: »Also, wollte ich auf den Sturt Highway oder den Stuart Highway!« Da zwar beide in Adelaide beginnen, aber 3994 Kilometer voneinander entfernt enden, kann das schon eine Rolle spielen, glauben Sie mir."  ...

Adelaide - Peterborough - (Flinders Ranges Nationalpark) - Port Augusta - Pimba - Coober Pedy

Heute geht's auf nach Coober Pedy, der Opalhauptstadt der Welt. Der Ort liegt etwa auf halbem Weg zwischen Adelaide und dem Red Centre Australiens um Ayers Rock, Alice Springs und Kings Canyon. Somit bietet er sich für eine Übernachtung an, denn insgesamt 1700 km am Stück zu fahren ist doch eine Nummer zu groß.
Man verläßt Adelaide in nördlicher Richtung auf dem Stuart Highway Richtung Port Augusta, kann aber auch Richtung Barossa Valley fahren und einen Abstecher in die bekannteste Weinregion Australiens zu Füßen der Flinders Ranges machen.
In Port Augusta treffen sich die beiden Strecken wieder. Hier sollte man noch einmal voll tanken, denn ab jetzt wird der Sprit erheblich teurer. Es beginnt das eigentliche Outback Australiens. Es empfängt uns mit gleißendem Licht, Hitze, Tausenden von Fliegen und puderförmigem roten Staub. Der nächste Ort ist Woomera. Hier fanden in den 50er und 60er Jahren mit Einverständnis der australischen Regierung britische Atomversuche statt, nachdem die Aborigines umgesiedelt wurden. Wie viele von ihnen nicht erfaßt werden konnten und als menschliche Versuchskarnickel starben ist nicht belegt. Das ganze Areal zwischen Woomera und Coober Pedy ist noch heute militärisches Sperrgebiet und man darf den Stuart Highway hier auch nicht verlassen.
Vorbei an riesigen Salzseen und Ebenen voller Spinifexgras zieht sich der Highway immer weiter nach Norden. Wenn man etwas Glück hat, kann man einen der riesigen Eisenbahnzüge sehen, die sich im Schneckentempo kilometerlang durch die Einöde schlängeln, denn der Highway folgt anfangs über viele Kilometer der Eisenbahnlinie, die quer durch Australien führt. Bei Glendambo trennen sich die Wege von Schiene und Straße. Die Eisenbahn fährt nach Osten ein in die riesige Nullaborebene und unser Highway biegt weiter nach Norden ab. Mit Einbrechen der Dunkelheit erreichen wir Coober Pedy. Der Campingplatz ist schnell gefunden und wir können in unsere Hütte einziehen.
Oodnadatta Track Der 650 Kilometer lange Track folgt der in den 70er Jahren stillgelegten, alten Bahnlinie des "Ghan" zwischen Marree und Marla am Stuart Highway. Bei Trockenheit soll die Outback-Piste auch mit gewöhnlichen Fahrzeugen zu bewältigen sein, nach heftigen Regenfallen dagegen unpassierbar. Beim Williams Creek Roadhouse zweigt eine gute Schotterpiste nach Coober Pedy ab. Fährt man auf dem Track weiter, kommt man nördlich des Marla Roadhouse wieder auf den Stuart Highway. Auf einer Nelles-Map von Australien ist der Track als 4WD ausgewiesen.
Flinders Ranges
Wilpena Pound
Eine von Süden aus Port Augusta kommende Teerstraße endet in Wilpena, einer kleinen Siedlung am Rande des Wilpena Pound. Ein bis zu 1000 m hoher Felswall umgibt dieses natürliche, 16 Kilometer lange und 10 krn breite "Amphitheater". Die Klamm des Wilpena Creek bei der Felsformation "Sliding Rock" unweit der Rangerstation in Wilpena bietet den einzigen Zugang zum Wilpena Pound. Mit gut markierten Pfaden ist die Gegend des Wilpena Pound ein ideales Terrain für Wanderungen unterschiedlichster Schwierigkeitsgrade.

Coober Pedy - Ayers Rock 821 km

"...Bis weit in die fünfziger Jahre hinein drangen nur die unerschrockendsten Touristen zum Ayers Rock vor, und bis Ende der sechziger Jahre betrug die Zahl der jährlichen Besucher nicht mehr als zehntausend. Die hat der Uluru heute in zehn Tagen. Er hat sogar einen eigenen Flughafen, und der dazu entstandene Ort Yulara ist, wenn er voll ist, der drittgrößte im Territory. Er befindet sich etwa zwölf diskrete, respektvolle Meilen vom Felsen entfernt." ...

Coober Pedy - Marla Roadhouse - Erlunda Hotel - Curtin Springs - Uluru Nationalpark

Bevor man Coober Pedy, wo etwa 80% der weltweit verkauften Schmuckopale gefunden werden, verläßt, sollte man sich noch einen alten Dugout ansehen, wenn man nicht bereits in einem der teils unterirdisch angelegten Hotels der Stadt übernachtet hat. Um einen guten Überblick von der Stadt zu erhalten, kann man zu The Big Winch, einem Aussichtspunkt mit angeschlossener Opalgalerie, fahren.
Von hier oben erblickt man, soweit das Auge reicht, in der fast baumlosen Ebene nur Erdhügel - als hätten Tausende von Maulwürfen im Boden gegraben. 1915 gaben sich die Einöden Coober Pedys als Schatztruhen zu erkennen. Ein Digger entdeckte die erste Opalader und bald buddelten sich Armeen von Schatzsuchern in den Sand. Heute ist Coober Pedy die weltweit größte Schürfstätte für Opale. Hier werden von 2000 bis 4000 opalverrückten Einwohner aus über 50 Nationen rund 80% aller Schmuckopale der Erde gefördert. Aufgrund der extremen klimatischen Bedingungen, im Sommer kann die Quecksilbersäule auf über 50°C klettern, im Winter aber auch gegen die Nullgradgrenze sinken, haben sich sehr viele Edelsteingräber und Ihre Familien in unterirdische Schächte, sogenannte Dugouts, zurückgezogen. Die durchweg geräumigen Erdwohnungen mit mehreren, oft recht komfortabel ausgestatteten Zimmern bieten ihren Bewohnern trotz einer nicht zu leugnenden Bunkeratmosphäre Vorteile: eine übers Jahr konstante Innentemperatur von 20 bis 25°C sowie Schutz vor puderzuckerfeinen Staub, gleißenden Licht und mit etwas Geschick auch vor Myriaden von hartnäckigen australischen Fliegen.
In der Old Timers Mine, einer alten aufgegebenen Opalmine, krauchen wir 1½ Stunden herum. Die museal präparierte Mine gibt einen guten Eindruck in Leben und Arbeit der Opalschürfer und deren Familien.
In der Stadt kann man sich auch organisierten Touren anschließen, die dann zumindest aber einen halben Tag dauern, wofür wir natürlich keine Zeit haben, denn mit dem Uluru ist unser Tagesziel noch gute 800 km entfernt.
Gegen 11 Uhr brechen wir also auf, tanken das Auto noch mal randvoll und verlassen Coober Pedy in nördlicher Richtung. Die nächsten Kilometer führen an den typischen Maulwurfshügeln, Abraumhalden unzähliger Stollen und Gänge, vorbei.
Dann kommt eigentlich auf dem Weg zur Grenze zwischen Südaustralien und dem Northern Territory bis auf das 235 km vom Ausgangspunkt entfernt liegende Marla mit Roadhouse, Motel, Polizeistation, Tankstelle und Caravanpark gar nichts mehr.
Auch die nächsten Kilometer werden von der Farbe Rot dominiert. Allerdings bringt der Monat September auch eine Unzahl rosa, gelb und weiß blühender Pflanzen mit sich, die man in der Wüste gar nicht vermutet hätte.
Über Kulgera Roadhouse und Erlunda Motel erreicht man schließlich den Abzweig des Lasseter Highways, der in gut 260 Kilometer über Mt. Ebenezer Roadhouse und Curtin Springs nach Yulara führt.
Etwa auf halber Strecke taucht linker Hand ein riesiger Tafelberg auf, der Mt. Connor. Er ist ein etwa 1 Mrd. Jahre altes Relikt einer Gebirgskette von Himalaya-Format, die sich hier einst erstreckte. Der touristisch noch wenig erschlossene Tafelberg ist 3000 Meter lang, 290 Meter hoch und 1200 Meter breit und am besten mit geführten Touren ab Curtin Springs zu erreichen. Von einem kleinen ausgeschilderten Rastplatz hat man einen ausgezeichneten Blick auf den Berg.
Dann schiebt sich auch endlich der Ayers Rock, eines der berühmtesten Naturwunder Australiens, in unser Blickfeld. In Yulara, einer 1984 eröffneten Retortenstadt, stehen Unterkünfte zumeist der gehobenen Preisklasse zur Verfügung.
Wir versuchen es mit dem Campingplatz und bezahlen 48 A$ für zwei Nächte auf dem sauberen und gut gefüllten Caravanpark. Nach Zeltaufbau brausen wir sogleich los zum Uluru National Park, um beim Sonnenuntergang dabei zu sein. Diese Idee haben natürlich fast alle Touristen und somit ist auf dem Sunset Viewing Area schon was los!
Der von den Ureinwohnern Uluru genannte Monolith überragt die flache von Spinifex beherrschte Ebene um genau 348 Meter. Der Berg kann auf einem Weg umrundet oder aber auch auf dem The Climb genannten Treck bestiegen werden.
Nach dem Sonnenuntergang ging es nur noch darum, das Bier auf Trinktemperatur zu bringen. Mit einer großen Tüte Eiswürfel gelang dieses Unternehmen auch ausgezeichnet und nach ein paar Dosen VB konnte man der harten Schlafunterlage im Zelt auch was Gutes abgewinnen.
Old Timers Mine Coober Pedy Einen guten Eindruck vom Leben und Arbeiten der Digger erhält man in dieser museal eingerichteten aufgegebenen Opalmine in unmittelbarer Nähe der Big Winch.
Breakaways Reserve 20 km nördlich von Coober Pedy zweigt vom Stuart Highway ein Lehmpiste in östlicher Richtung zu den Breakaways ab, deren Felsformationen den Abbruch der Stuart Ranges ins Flachland markieren.
Die Breakaways dienten als Kulisse zum Film Mad Max III.
Curtin Springs Auf dem Campingplatz kann man umsonst zelten und Hütten pro Tag so um die 40 A$ mieten. Außerdem kann man von der Cattle-Station aus Ausflüge zum Mt.Connor unternehmen oder Kamelritte ins Outback buchen.
Duschen kosten extra - derzeit 1A$ pro "Waschgang".
Und eine typische Outbackkneipe ist auch vor Ort - die Fotos an den Wänden sprechen Bände. Wer hier vorbeikommt, sollte zumindest mal den Pub besuchen.
Die Benzinpreise hingegen waren die Teuersten weit und breit. Also sollte man entweder bereits in Erlunda oder dann erst in Yulara tanken.

Ayers Rock 150 km

"... Ich war erst wenige Meter gelaufen, da gesellte sich eine Fliege zu mir - kleiner und schwarzer als eine Hausfliege. Sie brummte vor meinem Gesicht hin und her und versuchte, auf meiner Oberlippe Platz zu nehmen. Ich schlug sie weg, aber sie kehrte sofort zurück und wollte immer wieder an die Stelle. Dann kam eine zweite hinzu, die gern meine Nase hinaufgekrabbelt wäre. Auch sie wich mir nicht von der Pelle. Binnen einer Minute surrten ungefähr zwanzig dieser lebenden Flecken um meinen Kopf herum, und ich versank rasch in den Zustand erbärmlichsten Elends, der sich bei längeren Begegnungen mit der australischen Fliege einstellt.
Fliegen sind natürlich immer lästig. aber die australische Variante zeichnet sich durch eine besondere Hartnäckigkeit aus. Wenn eine australische Fliege in Ihre Nase oder Ihr Ohr will, dann lässt sie sich durch nichts entmutigen. Schlagen Sie nach ihr, soviel Sie wollen, sie entfernt sich kurz aus Ihrer Reichweite und kommt dann zurück. Es ist schier unmöglich, sie daran zu hindern. Irgendwo auf dem freiliegenden Teil Ihres Körpers ist eine Stelle, ungefähr so groß wie ein Hemdknopf, an der die Fliege Sie lecken und kitzeln will. Aber nicht nur ihre Aufdringlichkeit ist einzigartig, sondern auch ihr Begehr. Eine australische Fliege versucht, die Feuchtigkeit von Ihren Augäpfeln zu saugen. Wenn Sie sie nicht ständig wegscheuchen, stößt sie in Bereiche Ihrer Ohren vor, von denen einWattestäbchen nur träumen kann. Sie stirbt gern für die Herrlichkeit, mit einem winzigen Plumps auf Ihrer Zunge zu landen."...

Yulara - Kata Tjuta - Uluru - Yulara

Die ersten Weißen, die den Berg zu Gesicht bekamen, waren die britischen Entdecker William Gosse und Ernest Giles. Sie benannten ihn 1873 nach dem damaligen Premier von South Australia Sir Henry Ayers.
Wie ein Magnet zieht seitdem der Monolith, ein Synonym für Australien, die Besucher des Fünften Kontinents an. 348 m überragt der von den Anangu Uluru genannte Monolith (863 m), der einen Umfang von 9,4 Kilometer hat, die von Spinifexgras dominierte flache Ebene rund um den Berg. Wahrscheinlich handelt es sich beim Ayers Rock um einen vor 600 Millionen Jahren entstandenen Sedimentblock, der aus der weniger widerstandsfähigen Umgebung herauserodiert wurde. Was heute von dem mächtigen Felsen aus der Ebene ragt, ist die von der Erosion rundgeschliffene Spitze eines gigantischen, steilgestellten Sandsteinblocks, der sich noch einige tausend Meter unter der Erde fortsetzt. Der Sandstein wirkt aus der Ferne gleichmäßig und glatt, hat aber aus der Nähe gesehen eine schuppige Struktur wie Blätterteig. Die rostrote Farbe erklärt sich durch die Oxydation des im Sandstein enthaltenen Eisens.
Zu den eindrucksvollen Erlebnissen im Uluru National Park gehört das Wechselspiel des Lichts, was die Felsen je nach Witterung und Sonnenstand in den unterschiedlichsten Farben leuchten läßt. Vor allem der Uluru wechselt wie ein Chamäleon ständig seine Farbe. Der beste Platz um diese Farbspiele zu verfolgen, sind die sogenannten Sunset und Sunrise Viewing Areas zwischen Yulara und dem Ayers Rock.
Einen sehr intensiven Eindruck vom Ayers Rock bekommt man auf dem gut angelegten Rundwanderpfad Uluru Circuit Walk. Wer keine Zeit dafür hat, kann auch auf einer Teerstraße um den Berg herumfahren und von verschiedenen Haltepunkten Spaziergänge machen. An vielen Stellen gilt ein Fotografierverbot, das unbedingt beachtet werden sollte.
Auch eine Besteigung des Berges über den Climb, ein mit Ketten gesicherter Anstieg ist möglich. Allerdings wird es von den Aborigines nicht gern gesehen, wenn ihr heiliger Berg von Touristenscharen erstürmt wird, denn seit jeher gilt der Fels den Anangu-Aborigines als zentrales Heiligtum. Jedes Merkmal des Felsens, jede Höhle und jedes Wasserloch, hat seinen festen Platz in der Mythologie der Ureinwohner. Der Climb bleibt bei schlechtem Wetter, Regen und starkem Wind geschlossen.
Informativ ist auch ein Besuch der Ranger Station beim Uluru. Hier erhält man einen guten Eindruck der Mythologie der Anangu.
35 Kilometer westlich des Ayers Rock ragt ein zerklüftetes Bergmassiv aus der brettebenen Spinifexebene auf. Kata Tjuta «Viele Köpfe» heißen die Felsmonumente in der Sprache der Anangu, The Olgas taufte sie 1873 der Entdecker Ernest Giles.
Im Gegensatz zum monolithischen Ayers Rock besteht das Massiv aus 36 Felskuppeln und -domen, die sich über 35 km2 verteilen. Mit 1072 m ist der Mount Olga der höchste Gipfel dieser Bergkuppen, die sich schlafenden Sauriern gleich aneinander schmiegen. Schmale, tiefe Schluchten, in denen sich Feuchtigkeit ansammelt und die somit ideale Lebensräume für subtropische Pflanzen und eine Vielzahl von Tieren bilden, trennen die ursprünglich zusammenhängenden Konglomeratbuckel. Wie der Uluru gelten auch die Kata Tjuta den Aboriginal-Stämmen als heiliges Land.
Die wahre Faszination der Olgas läßt sich nur zu Fuß erschließen. Von einem Parkplatz im Westen des Felsmassivs führt die schönste Wanderung über den Domes Lookout zum Valley of the Winds (Rundweg 8 km 4 Std.). Ein anderer markierter Pfad bringt Wanderer in die Olga Gorge (hin und zurück 2 km 1 Std.). Auf der Fahrt zu den Olgas lohnt sich wegen des herrlichen Blicks, aber auch, weil hier Schautafeln über die Ökologie des Gebiets informieren, ein Stopp bei der Kata Tjuta Viewing Area.
Uluru Circuit Walk Einen sehr intensiven Eindruck vom Ayers Rock bekommt man auf dem gut angelegten Rundwanderpfad Uluru Circuit Walk (9,5 km ca. 4 Stunden). Wer keine Zeit dafür hat, kann auch auf einer Teerstraße um den Berg herumfahren und von verschiedenen Haltepunkten Spaziergänge machen, etwa den Mutiljulu Walk, der zu einer Höhle mit Felszeichnungen und zu einem Wasserloch führt, in dem nach Auffassung der Aborigines die heilige Regenbogenschlange lebt (hin und zurück 30 Min.). Informativ ist auch ein Besuch der Ranger Station beim Uluru, wo man im angeschlossenen Maruku Arts and Craft Centre kunsthandwerkliche Produkte der Ureinwohner erstehen kann.
The Climb Wer den Uluru besteigen will kann das nur über den Climb tun. An einem durch Ketten gesicherten Steig gelangt man in etwa einer Stunde auf den Gipfel. Der Anstieg ist beschwerlich und sollte in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden erfolgen (Ausreichend Wasser mitnehmen!).
Bei Regen oder starkem Wind bleibt der Aufstieg gesperrt.
Valley of the Winds Die wahre Faszination der Olgas läßt sich nur zu Fuß erschließen. Von einem Parkplatz im Westen des Felsmassivs führt die schönste Wanderung über den Domes Lookout zum Valley of the Winds (Rundweg 8 km 4 Std.). Ein anderer markierter Pfad bringt Wanderer in die Olga Gorge (hin und zurück 2 km 1 Std.). Auf der Fahrt zu den Olgas lohnt sich wegen des herrlichen Blicks, aber auch, weil hier Schautafeln über die Ökologie des Gebiets informieren, ein Stopp bei der Kata Tjuta Viewing Area.

Ayers Rock - Kings Canyon 330 km

"... Wie Sie sich vorstellen können, reizten mich besonders die Dinge, die mir wehtun konnten - in Australien praktisch alles. Es ist wirklich das allertödlichste, mörderischste Land. Man spielt die Tatsache natürlich gerne herunter, dass jedesmal, wenn man einen Fuß auf den Boden setzt, höchstwahrscheinlich etwas angesprungen kommt und einen am Knöchel packt. Mein Reiseführer vermerkt ganz nüchtern, dass «nur» vierzehn Arten australischer Schlangen ernsthaft tödlich sind, darunter die Westliche Braun- oder Schwarzotter, Wüstentodesotter, Östliche Tigerotter, der Taipan und die Gelbbauchseeschlange. Vor den Taipans heißt es besonders auf der Hut zu sein. Es sind die giftigsten Schlangen der Erde, deren Gift so flott wirkt, dass man vor seinem Ableben nur noch röchelt: «Nanu, ist das eine Schl-»." ...

Yulara - Curtin Springs - Angas Downs - Kings Canyon

Wegen der staubigen und beschwerlichen Anreise lag der Kings Canyon früher abseits der großen Touristenströme. Wer vom Uluru National Park dorthin fahren will, findet heute eine durchweg asphaltierte Straße vor, die die früher abschnittsweise sehr rauhe Wellblechpisten ersetzt.
Der Kings Canyon, eine bizarre, weit über 200 m tiefe Sandsteinschlucht mit teils senkrecht abstürzenden Felswänden, bildet das Zentrum eines Naturschutzgebiets, das den offiziellen Namen Watarrka National Park trägt.
Auf dem anstrengenden und landschaftlich spektakulären Kings Canyon Walk erreicht man nach einem steilen Aufstieg einen Rundwanderweg, der immer wieder herrliche Ausblicke auf die überhängende Südwand des Canyons eröffnet.
Danach erreicht man dann die Lost City, ein Konglomerat verwitterter Sandsteinkuppeln, die wie eine große  Ansammlung von Bienenkörben wirkt. Von hier aus kann man dann einen Abstecher zu einem Aussichtspunkt unternehmen, wo sich atemberaubende Ausblicke auf den Canyon und den Garden of Eden auftun. Allerdings sollte man den Warntafeln Genüge tragen und nicht zu nahe an die Abbruchkante treten. Warum das so ist läßt sich besser von der gegenüberliegenden Seite des Canyons beurteilen, wo uns der Rückweg vorbeiführen wird.
Mit dem Garden of Eden erreicht man am Umkehrpunkt der Tour eine üppig-grüne Oase an einem Bachlauf in einer Nebenschlucht des Kings Canyon. Ein natürlicher Pool mit glasklarem Wasser lädt dort zum Baden ein. Entlang des südlichen Schluchtrands geht es zurück zum Ausgangspunkt, der nach gut 4 Stunden und etwa 6 km Strecke erreicht wird.
Abends kann man dann auf dem Caravanpark selbst kochen oder aber sich an einem Barbecue laben, das im Restaurant angeboten wird. Für kaltes Bier ist ebenfalls gesorgt.
Das Angebot im Laden der Tankstelle ist relativ teuer und nicht gerade üppig. Es empfiehlt sich also vorher gescheit einzukaufen. Wer vom Ayers Rock kommt kann es dort tun, wenngleich die Preise in Yulara ebenfalls gesalzen sind.
Kings Creek Walk Einen guten Eindruck der Pflanzenwelt des Watarrka NP erhält man auf dem Kings Creek Walk, der entlang eines fast ständig ausgetrockneten Flußbetts zu einem Aussichtspunkt führt (hin und zurück 1,5 km/1 Std.).
Kings Canyon Walk Anstrengender und landschaftlich spektakulärer ist der Kings Canyon Walk. Nach einem steilen Aufstieg führt der Rundwanderweg, immer wieder herrliche Ausblicke auf die überhängende Südwand des Canyons bietend, zur Lost City, einem Konglomerat verwitterter Sandsteinkuppeln. Nach einem Abstecher zu zwei Aussichtspunkten hoch über dem Boden der Schlucht erreicht man den Garden of Eden. Ein natürlicher Pool mit glasklarem Wasser lädt dort zum Baden ein (6 km/4 Std.).

Kings Canyon - Alice Springs 484 km

"... Das Red Centre war eigentlich nur ein sehr großes Motel mit einem bisschen Park drumherum, doch es war freundlich und komfortabel und hatte in der Mitte einen Pool mit Terrasse und daneben eine Bar mit Restaurant. Ich brauche sicher nicht zu erwähnen, dass wir genau dort dreißig Sekunden nach unserer Ankunft zu finden waren. Die freundlichen Angestellten sagten uns zwar, die Küche sei schon zu, sie könnten aber sicher noch irgendwo ein paar Steak-Sandwiches oder dergleichen für uns auftreiben. Woraufhin wir erwiderten, wir seien dankbar für alles, was sie uns geben könnten, besonders, wenn auch ein Schluck zu trinken dabei sei. Wir ließen uns unter einem sternengesprenkelten Himmel an einem Tisch am Swimming-Pool nieder, betrachteten das ruhig schimmernde Wasser und genossen die köstlich laue, gesunde Wüstenluft."...

Kings Canyon - Lasseter Highway - Erlunda Motel - Alice Springs

Eine Alternative um vom Kings Canyon nach Alice Springs zu fahren ist die Mereenie Loop Road. Nach letzten Informationen braucht man kein 4-WD Fahrzeug. Allerdings verliert man mit einem normalen Mietwagen seinen Versicherungsschutz, wenn man diese Route befährt und etwas passiert! Man kann sich darauf einlassen - wir haben es nicht getan.
Außerdem braucht man für einen Teil der Straße ein Permit, das man früher in Alice Springs erhielt. Ob es dieses auch am Kings Canyon gibt kann ich nicht sagen.
Will man vom Kings Canyon nach Alice Springs nicht den gleichen Weg nehmen, den man vom Ayers Rock aus genommen hat, kann man die zwischen Kings Canyon und dem Stuart Highway verlaufende Outback-Piste Ernest Giles Road nehmen, die nach heftigen Wolkenbrüchen abschnittsweise in einem sehr schlechten Zustand sein kann. Unweit des Stuart Highway liegen die Henbury Meteorite Craters, ein Dutzend über 20 ha verstreute Krater, die ein Meteoritenregen vor 4700 Jahrer schuf. Der größte hat einen Durchmesser von 180 m und ist 15 m tief, der kleinste durchmißt bei einer Tiefe von nur wenigen Zentimetern 6 m. Erkunden kann man das Gelände auf einer Rundwanderung (2 km 45 Minuten). Aber auch auf dieser Straße verliert man seinen Versicherungsschutz, wenn mit dem Mietwagen was passiert. Wer auf Nummer sicher gehen will, fährt den großen Bogen über den Lasseter Highway zurück. Auf die 200 km kommt es letztendlich auch nicht an.
Wieder zurück auf dem Stuart Highway am Erlunde Motel ist es nur noch ein "Katzensprung" bis Alice Springs, der Stadt am Todd-River. Einen Rundgang durch das Zentrum kann man in der Todd Mall, einer Fußgängerzone mit Souvenirläden, Kunstgalerien und Reisebüros, beginnen.
Aber so viel gibt es nicht zu sehen!
Für Freaks bietet sich noch die ein paar Kilometer außerhalb der Stadt liegende alte Telegraphenstation an, die mit dazu beitrug, Alice Springs überhaupt auf der Landkarte Australiens zu finden.
Im kann man günstig übernachten. Am Abend findet hier eine Darbietung der Aborigines statt, wo man den Klängen des Didgeridos lauschen und alten Tänze beiwohnen kann.
Mereenie Loop Road Die ungeteerte Mereenie Loop Road bietet eine Rundfahrt durchs Rote Zentrum und tangiert alle Hauptattraktionen der Regien wie The West McDonnell Ranges, Finke Gorge Nationalpark, Watarrka (Kings Canyon) Nationalpark und Uluru-Kata Tjuta Nationalpark, ohne daß man einen Streckenabschnitt zweimal befahren muß.
Außerdem kann sie als Alternative vom Kings Canyon nach Alice Springs dienen. Nach letzten Informationen braucht man kein 4-WD Fahrzeug. Allerdings verliert man mit einem normalen Mietwagen seinen Versicherungsschutz, wenn man diese Route befährt und etwas passiert! Man kann sich darauf einlassen - wir haben es nicht getan.
Henbury Meteorite Craters Unweit des Stuart Highway liegen die Henbury Meteorite Craters, ein Dutzend über 20 ha verstreute Krater, die ein Meteoritenregen vor 4700 Jahrer schuf. Der größte hat einen Durchmesser von 180 m und ist 15 m tief, der kleinste durchmißt bei einer Tiefe von nur wenigen Zentimetern 6 m. Erkunden kann man das Gelände auf einer Rundwanderung (2 km 45 Minuten).

Alice Springs - Darwin (1.600 km) 35 km

"... Und nun auf zum Top End. Durch die Ausläufer zweier minder heftiger Wirbelstürme, die an der Nordküste entlangkrachten, flogen wir rumpelnd nach Darwin ein, holten uns wieder ein Mietauto - einen schnittigen, PS-starken Toyota, der aussah, als könne er die eintausendfünfhundert Kilometer nach Alice Springs wie eine Rakete in einem einzigen Rutsch schaffen. Wir tauften ihn Testosteron." ...

Alice Springs - Airport - Darwin - Howard Springs

Wer eine Fahrt mit dem Heißluftballon plant muß sehr zeitig aufstehen. So gegen 4:30 wird man am Hotel abgeholt und steigt in den Bus, auf dessen Hänger noch der zusammengelegt Ballon liegt. Dann geht es los Richtung Airport von Alice Springs. Die Aussies lassen mehrere kleine Probeballons fliegen, um die Windrichtung festzustellen. Doch leider verzögert sich das Ganze! Der Wind ist zu stark und so müssen wir unverrichteter Dinge wieder umkehren. Wir haben einen der wenigen Tage des Jahres erwischt, an denen es unmöglich ist, zu fliegen. Und für eine spätere Tour keine Zeit - gegen Mittag startet unser Jet nach Darwin ans Top End Australiens.
Vom Hotel fährt ein relativ billiger Shuttle mehrmals am Tag zum Flughafen. Die Abfahrtszeiten konnte man an der Rezeption des «Red Center Resort» erfahren und sich dort auch gleich für eine Fahrt anmelden und diese bezahlen. Der Flughafen ist am Vormittag noch relativ verwaist, da neben den wenigen regulären Flügen auch noch alle Ansett-Flüge wegen dem drohenden Konkurs der Airline gestrichen sind.
Aber mit einer halben Stunde Verspätung geht es dann doch endlich los. Momentan dauert es halt doch seine Zeit ehe man die Sicherheitskontrollen passiert hat. Der 11. September von New York wirft seine Schatten auch nach Australien.
Nach 1½ Stunden Flug erreicht man schließlich Darwin. Die Stadt empfängt einen mit brütender Hitze bei hoher Luftfeuchtigkeit. Die Vermietstation von Britz ist nicht in Flughafennähe und somit benötigt man ein Taxi um hinzukommen.
Mit dem gemieteten Ford «Taurus» geht es dann gleich auf Entdeckungstour nach hinein. Die am Weihnachtstag 1974 durch den tropischen Wirbelsturm Tracy fast vollständig zerstörte Stadt ist wieder aufgebaut und hat heute mehr als 75.000 Einwohner. Damals genügten vier Stunden, um die Stadt dem Erdboden gleich zu machen, wobei rund 90% aller Häuser der Stadt zerstört wurden.
Nach Stadtbummel und Großeinkauf im Supermarkt fahren wir schließlich ins knapp 35 km entfernte Howard Springs, wo wir auf dem Big4-Caravanpark übernachten.
Ballooning Wer ein Abenteuer besonderer Art sucht, kann mit einem kommerziellen Ballonunternehmen eine unvergeßliche Fahrt über das Australische Outback unternehmen. Die Touren der Veranstalter oder starten in den frühen Morgenstunden und dauern in der Regel mehrere Stunden, wobei man zwischen halb- und ganzstündigen Ballonfahrten wählen kann. Eine Ballonfahrt setzt aber gutes Wetter voraus. Bei zu starkem Wind werden die Touren nicht durchgeführt. Man erhält dann sein Geld zurück oder entschließt sich, es am nächsten Morgen nochmals zu versuchen.
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