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Last Update - 16.11.03

Canyonlands & Co.

San Francisco

Zusammen mit Uschi und Zimmi will ich in diesem Jahr vier Wochen durch den Westen der USA fahren.
Geplant ist eine Tour ab San Francisco in nördlicher Richtung bis zum Mt. Rainier und über den Snake River Canyon zum Yellowstone Nationalpark. Von dort soll's südwärts durch die Nationalparks Utahs zum Grand Canyon gehen. Über Las Vegas, Death Valley und den Yosemite Nationalpark erreichen wir dann wieder San Francisco.
Mit Northwest Airlines fliegen wir von Frankfurt über Detroit nach San Francisco, wo wir am frühen Abend ankommen. Nach Mietwagenübernahme fahren wir in unser Hotel in die City, um gleich noch eine kleine Spritztour durch die Stadt zu unternehmen. Wie man es aus so vielen Filmen kennt, düsen wir die steilen Straßen hoch und runter.
Tags darauf machen wir eine große Runde durch Greater San Francisco, besuchen den Coit Tower und die Lombard-Street, die Golden Gate Bridge mit Presidio und entlang der Pazifikküste erreichen wir über die Twin Peaks wieder die City.
Per Fuß machen wir uns auf den Weg zur Fishermans Wharf. Dort bummeln wir bei einem saukalten Wind durch die Wharf und fahren mit der Cablecar wieder zurück.

Redwood Nationalpark

Nördlich führt uns der Weg Richtung Lassen Volcanic Nationalpark. Aber dort geht der Weg schon zum ersten mal nicht so weiter wie geplant: wegen zu viel Schnee sind wir gezwungen Richtung Küste auszuweichen.
Über Redding erreichen wir Eureka und von da ab folgen wir der Küste Richtung Norden. Als erstes erreichen wir den Redwood Nationalpark. Hier sehen wir die gigantischen Küstenredwoods, die besonders durch ihre gigantische Höhe beeindrucken. Sie sind bis zu 106 Meter hoch. Zum Vergleich: Der Berliner Funkturm bringt es auch nur auf diese Höhe. Allerdings sind die ehemaligen Urwälder bis auf wenige unter Schutz gestellte Gebiete abgeholzt worden. Was Wind, Feuer und andere Urgewalten in tausenden von Jahren nicht vermochten hat der Mensch innerhalb von 120 Jahren geschafft! Innerhalb des Nationalpark übernachten wir in unseren Zelten und können am folgenden Morgen eine Herde Wapitis beobachten, die in aller Ruhe zwischen den Zelten hindurch spazieren.
Weiter gehts entlang der wilden Oregonküste nach Norden. Bei Tillamook verlassen wir die Küste und über Portland nähern wir uns dem Mt. St. Helens National Volcanic Monument. Aber auch hier haben wir etwas Pech: wir kommen an den Berg nicht ran, da fast alle Straßen wegen zu hohem Schnee noch gesperrt sind.
Nach fast 200 Meilen Irrfahrt durch die Wälder Washingtons erreichen wir bei Carson wieder eine geteerte Straße und werden vom Anblick des majestätischen Mt. Hood überrascht.

Snake River Canyon

In The Dallas werfen wir die weitere Tourenplanung über den Haufen: Wir beschließen nicht weiter nördlich vorzudringen sondern unser nächstes Ziel, den Snake River Canyon direkt anzufahren.
Durch die gewaltige Schlucht des Columbia-River fahren wir ostwärts, immer begleitet von Hinweisen auf die Besiedlung des Westens der USA. Die Namen Lewis und Clark  sind allgegenwärtig.
Am Snake River zelten wir auf einem netten Campingplatz. Doch Vorsicht - wir sind im Rattlesnake Gebiet angelangt.
Bevor man sich irgendwo hinsetzt, sollte man nachsehen, ob der Platz vielleicht nicht schon durch eines der lieben Tierchen besetzt ist. Auch ist es angeraten, den Reißverschluß des Zeltes immer zu schließen.
Mit einem Jetboot unternehmen wir einen Ausflug in den Canyon, allerdings hielt sich die Action etwas in Grenzen. Viel eindrucksvoller ist die Natur. Wir erfahren allerlei von Chief Joseph und dem Kampf der Indianer gegen die amerikanischen Eindringlinge. Ein Bar-B-Q rundet den gelungenen Tag ab.

Yellowstone

Über Boise und einsame Straßen Idahos kommen wir langsam dem Yellowstone Nationalpark näher. Vorher steht noch ein Besuch im Craters of the Moon National Monument auf dem Programm. Hier fühlt man sich wirklich wie auf den Mond versetzt. Die Landschaft ist von Lavafeldern bedeckt. Aus der Ferne grüßen die schneebedeckten Berge der Lost River Range herüber.
Vom Zelten im Yellowstone Nationalpark hält uns eine feste Unterkunft ab, die wir ohne Vorbuchung  ergattern können. Vor dem Bungalow liegen noch hohe Schneeberge. Auch die erste Nacht drin ist "etwas" kühl. Die defekte Heizung wird aber tags darauf repariert und in den folgenden Tagen ist es in der Hütte urgemütlich.
Tagsüber streifen wir mit dem Auto kreuz und quer durch den Park, besuchen den Norden mit den Sinterterrassen von Mammoth Hot Springs und die Geysergebiete im Zentrum und Süden des Parks. Beeindruckend war vor allem der Old Faithful, der alte Getreue, der in Abständen von ca. 60-70 Minuten seine heißen Wasserfontänen in Höhen von bis zu 40 Metern schleudert.
Eine weitere Attraktion des Parks sind die fast nur noch hier vorkommenden Bisons. Diese letzten Vertreter der amerikanischen Büffel halten sich auch gerne in der Nähe der heißen Quellen auf und so wundert es sich nicht, wenn man um eine Ecke biegt und einem der gigantischen Tiere gegenübersteht. Aber in der Regel sind sie friedlich, allerdings sollte man nicht versuchen sie zu streicheln, denn dann kann es passieren, daß man auf die Hörner genommen wird.

Dinosauriere

Durch das südliche Eingangstor verlassen wir den Yellowstone Nationalpark und fahren Richtung Jackson Hole. Vorbei an den Grand Tetons kommen wir am späen Abend dort an.
Die Straßen der Stadt werden von Holzhäusern gesäumt, aus den Saloons tönt laute Country-Musik und manchmal glaubt man, hinter der nächsten Ecke beginnt eine wilde Schießerei. Auch die Leute passen hier her: Cowboystiefen und -hüte sowie Jeans und buntkarierte Hemden dominieren das Straßenbild. Anstelle der Pferde stehen allerdings moderne Pick-Up's in den Straßen.
Auf der US 191 verlassen wir Cowboyland Richtung Süden, um in die Canyonlands von Utah zu gelangen.
Bis dahin haben wir aber noch ein paar Highlights zu bestaunen:
Flaming Gorge National Recreation Area und das sich anschließende Dinosaur National Monument. Hier sehen wir noch die versteinerten Knochen der Dinausauriere, die hier ausgegraben worde sind. Modelle zeigen anschaulich die Größe dieser Giganten aus erdgeschichtlicher Urzeit.
Die Hitze läßt uns dann aber weiterfahren, Ziel ist der Canyon über dem Zusammenfluß von Green- und Yampa-River. Nach 30 Meilen ist unser Ziel erreicht. Es sind nur sehr wenige Menschen unterwegs und wie genießen die Faszination der Stille und der grandiosen Aussicht über die zerklüftete Canyonlandschaft. In Ermangelung einer Zeltmöglichkeit treten wir aber die Rückfahrt auf gleichem Weg an und bleiben am späten Abend auf einem gemütlichen Zeltplatz hängen.

Arches und Canyonlands Nationalpark

Tags darauf haben wir das Colorado-Plateau erreicht. Entlang des Colorado River erreichen wir den durch seine Felsbrücken berühmten Arches National Park. Hier scheitert ein erster Versuch einen der begehrten Campingplätze innerhalb des Parks zu ergattern. Dafür erhalten wir eine Anleitung was wir anderentags unternehmen müssen, um einen Platz zu ergattern.
Am Nachmittag unternehmen wir einen ersten Ausflug in den "Island in the sky" Distrikt des Canyonlands Nationalparks. Tief unter uns fließt der Colorado dem Grand Canyon entgegen.
In Moab finden wir Kühle in einem Supermarkt und auf einem kleinen Campingplatz außerhalb des Orts einen geeigneten Platz, um den Tag mit einem zünftigen T-Bone vom Grill und eiskaltem Dosenbier ausklingen zu lassen.
Frühmorgens stehen wir auf und begeben uns zum Parkeingang und erhalten einen der begehrten Plätze zugewiesen. Ohne Umwege erreichen wir den traumhaft gelegenen Platz und stecken unseren "Claim" ab. Am weiteren Vormittag unternehmen wir eine kleine Wanderung in den "Devils Garden" genannten hinteren Teil des Parks. Die Temperaturen sind höllisch und dementsprechend langsam lassen wir das Ganze angehen. Vorbei an Landscape Arch, Wall Arch und Navajo Arch erreichen wir im hinteren Teil den Double O Arch; hier rasten wir eine Weile und beschließen nicht weiter bis zu der Dark Angel genannten Felsspitze zu gehen. Es ist einfach zu heiß!
Am Nachmittag fahren wir noch zum Delicate Arch - aber aufgrund eines Streiks zweier Reisender wird nur der Viewpoint angefahren. Um einem drohenden Hitzschlag zu entgehen lasse ich mich im Schatten eines Dornbuschs nieder und döse nur noch vor mich hin. Selbst die paar Meter vom Auto bis hier herauf zum Viewpoint sind mir schon schwer gefallen.
Dafür können wir einen traumhaften Sonnenuntergang vor unseren Zelten erleben. Da hat sich das zeitige Aufstehen doch gelohnt.
Den nächsten Tag nutzen wir am Vormittag für einen Besuch der "Window-Section" des Parks. Vom Auto aus sind es nur en paar Meter zu Turret Arch, North Window, South Window und dem Double Arch. Von gegenüber grüßt die Parade der Elefanten, einer Felsformation die tatsächlich an die Dickhäuter erinnert.
Vorbei am Balanced Rock verlassen wir den Nationalpark in südlicher Richtung mit Ziel "Needles District" des Canyonlands Nationalparks.

Monument Valley

Nach einer Motelübernachtung in Bluff fahren wir in die Gilawüste - auch Monument Valley genannt - weiter.
In Kayenta mieten wir einen Jeep mit Fahrer und der junge Navajo chauffiert uns durch die aus vielen Filmen bekannte klassische Westernkulisse. Durch die geführte Tour kommen wir auch in den schwer zugänglichen hinteren Teil des Tales mit einem Totem Pole genannten Felsen. Wir stoppen an vielen Stellen und besuchen einen Hogan, eine Erdhütte der Navajo Indianer. Gegen ein kleines Tip können wir auch mal hineinkrabbeln und einer alten Indianerin bei der Handarbeit zusehen. Über Mexican Hat verlassen wie das Monument Valley wieder Richtung Norden um den Colorado überquerend zum Capitol Reef Nationalpark zu fahren.
An der Hide-Marina am Lake Powell schlagen wir unsere Zelte auf. Der Platz ist etwas verkommen ...

Capital Reef Nationalpark

Bei einem ausgezeichneten Frühstück mit Steaks und Eiern in Hanksville können wir uns nach der von einem Kompresserklang versüßten Nacht ausgiebig erholen, bevor wir in den Capitol Reef Nationalpark weiterfahren.
Auch hier hilft wieder der Golden Eagle Pass Geld sparen, denn einmal bezahlt stehen einem innerhalb eines Jahres alle Nationalparks offen. Und mit 25$ pro Auto ist der geradezu ein Schnäppchen.
Der Park ersteckt sich entlang der Waterpocket Fold, einer riesigen Verwerfungszone der Erdoberfläche. Diese Faltungen sind an den steilen Canyonwänden gut zu erkennen. Rechtwinklig dazu verlaufen tiefe enge Täler, Washes genannt, in die man wandern kann, was wir natürlich auch getan haben. Doch hier ist Vorsicht geboten: durch die engen Schluchten kann man eventuell sich anbahnende Witterungsumschwünge kaum erkennen.
Man sollte sich immer markante Punkte merken, an denen man bei einer plötzlich einsetzenden Springflut ausklettern kann.
Besonders die Sandsteinformationen wie The Castle, Chimney Rock oder Twin Rocks charakterisieren diesen Park, der bei Sonnenuntergang ein einmaliges Farbenspiel bietet.

Zion Canyon

Südwestlich des Capitol Reef liegt der Zion Canyon. Nach zwei Stunden Autofahrt über die US89 und die I15 erreichen wir Cedar City und damit den westlichen Parkeingang. Von hier aus führt eine Stichstraße bis zum Kolob Canyons Viewpoint. Hier beginnen auch einige Trails, die teilweise auf mehrtägigen anderungen bis zum Südteil des Parks führen.
Auf der Stichstraße gehts ann wieder talwärts zur I15 zurück. Von hier aus umfahren wir den Canyon auf seiner westlichen Seite und kommen auf der US9 zum Südeingang. Wir schlagen unsere Zelte auf dem Zeltplatz South auf und dann kann's erst mal losgehen. Mit dem Auto fahren wir den Zion Canyon Scenic Drive hoch bis es nicht mehr weitergeht.
Hier an den Narrows könnte man auf einem weiteren Trail tief in den sehr engen Canyon hineinwandern, aber da der Weg teilweise durchs Wasser führt ist das nichts für Zimmis Füße.
Die Felsformationen haben alle ausgefallenen Namen. So gibt es hier den Temple of Sinawava, The Organ, und den Court of the Patriarchs mit Isaak und Abraham und Mount Moroni.
Gegen abend machen wir uns wieder auf den Weg zum Zeltplatz, gehen noch mal einkaufen und mit einem deftigen Steak vom Grill klingt der Tag aus.
Anderentags wollen wir eine Wanderung hoch zum Angels Landing, einem Felsen der sich etwa 500 Meter über der Talsohle des Canyons erhebt. Die als anstrengend bezeichnete Wanderung führt auf einer Wegstrecke von 4 km hoch zu dem Aussichtsfelsen.
Die letzten Meter sind dann mit Ketten gesichert, denn an diesen Stellen geht es tatsächlich gute 400 Meter senkrecht in die Tiefe. Aber der anstrengende Aufstieg wird mit einer fantastischen Aussicht über den Canyon belohnt. Nach gut 3 Stunden sind wir wieder an der Talsohle angekommen.
Über den Zion-Mount Carmel Highway verlassen wir den Zion in östlicher Richtung. Am Ausgang des Tunnels machen wir noch einen kleinen 1 stündigen Abstecher zum Canyon Overlook, ehe wir vorbei am Checkerboard Mesa den Park verlassen.
Wieder an der US89 angelangt suchen wir uns ein Motelzimmer und zum Abschluß des Tages gibt es im Cactus Cowboy noch ein ordentliches Rumpsteak.

Bryce Canyon

Der Bryce Canyon ist sicherlich einer der Höhepunkte auf einer Reise durch den Südwesten der USA. Wir möchten auf jeden Fall hier direkt im Park übernachten und machen uns aus diesem Grund zeitig auf den Weg um einen der begehrten Standplätze zu ergattern. Auf dem Campingplatz Sunset haben wir dann auch Glück.
Tagsüber fahren wir mit dem Auto ganz bis zum südlichen Ende des Parkes. Dieser liegt am Rainbow Point in einer Höhe von 2750 Meter. Aber die Sandsteinformationen sind hier nicht ganz so beeindruckend wie weiter oben; also fahren wir wieder nordwärts.
An den folgenden Viewpoints Yovimpa, Agua Canyon, Ponderosa Canyon, Natural Bridge, Farview Point und Paria View stoppen wir aber immer zumindest für ein Foto.
Am Nachmittag sind wir dann wieder im Bereich des Amphitheaters and damit an den bekanntesten Aussichtspunkte wie Inspiration Point und Bryce Point angelangt.
Hier liegt uns der Canyon in seiner ganzen Pracht zu Füßen. In der Nachmittagssonne blicken wir auf Felsformationen, die in ihrer Art einzig zu sein scheinen.
Auch hier wimmelt es von fantasievollen Namen: Chinese Wall, Mormon Temple, Seal Castle, Queens Garden, Thors Hammer, Wall Street, Silent City, The Cathedral und Fairy Castle sowie The Alligator.
Wir bleiben aber immer oben am Rim, denn von hier aus hat man den besten Überblick.
Zum Sonnenuntergang finden wir uns am Sunset Point unweit unseres Campingplatzes ein. Hier erwarten wir die letzen Sonnenstrahlen des Tages ...  
Die geplante Offroad-Tour vom Bryce über Cannonville direkt nach Süden lassen wir aber bleiben, denn unser Auto ist für eine solche Tour abseits geteerter Straßen doch etwas zu groß geraten.
Anstelle dessen fahren wir außen herum und erreichen den Glen Canyon Dam. Wir nahmen an einer Führung durch Damm und Kraftwerk teil, die uns bis in den Turbinenraum der über 180 Meter hohen Staumauer führt und obendrein noch kostenlos ist.
Mit Page erreichen wir den Bundesstaat Arizona und wieder mal eine Stadt, die mehr als 150 Einwohner hat.
Am späten Nachmittag kommen wir dann am Südrim des Grand Canyon an, sind aber zu spät um einen der begehrten Stellplätze direkt am Canyon zu ergattern.

Grand Canyon des Colorado

Etwa 6 km südlich des Grand Canyon zelten wir auf einem mittelmäßigen Campingplatz, der sehr uneben und laut aufgrund der Nähe zu einem Kleinflugplatzes, wo die Sightseeingflüge zum Grand Canyon starten, ist. Man sollte also versuchen, etwas eher am Canyon anzukommen, um einen der begehrten Standplätze zu ergattern.
Am folgenden Morgen fahren wir dann die paar Kilometer zum Canyon zurück und die gesamte Rimroad in Ruhe ab, die wir bereits tags zuvor relativ eilig aus Page kommend passiert hatten.
An jedem Viewpoint halten wir an und tun es den anderen Besuchern nach: Schauen und Fotografieren. Der Rummel ist gigantisch!
Leider können wir unser Permit für eine Übernachtung auf der Phantom Ranch am Grund des Canyons nicht nutzen, denn Zimmis Fußverletzung ließ keinen Abstieg zu. Also belassen wir es beim Blick nach unten.
Dafür besuchen wir das IMAX-Kino im Besucherzentrum und schauen uns in Ruhe einen Film zur Entdeckung des Canyons an. Der auf der riesigen IMAX-Leinwand laufende Film zeigte eindringlich die Schönheit der Landschaft des größten Canyons der Erde.
Am frühen Nachmittag verlassen wir Grand Canyon Richtung Süden und erreichen nach einer Stunde Fahrt die Interstate 40 kurz hinter Flagstaff.

Route 66 und Las Vegas

Westwärts erreichen wir bei Seligman einen alten Teil der berühmten Route 66, die sich früher von Chicago bis nach Kalifornien erstreckte, heute aber bereits teilweise verfallen ist und durch moderne Autobahnen abgelöst ist. Literarische Bekanntheit erlangte sie durch Steinbecks Roman "Früchte des Zorns", der die Massenwanderung armer Farmer aus Oklahoma nach Kalifornien während der Zeit der großen wirtschaftlichen Depression zum Inhalt hat.
Wir befahren einen Teil der Strecke von Seligman bis Kingman, der nördlich der I40 parallel zu dieser über eine Distanz von 70 Meilen führt. Entlang der Strecke gibt es nicht allzuviel zu sehen, abgesehen von alten Autowracks, die sich in den Vorgärten der wenigen Häuser türmen. Ab Kingman nehmen wir die US-93 nach Las Vegas.
Auf dem Weg dahin passieren wir den Hoover Dam, ein gigantisches Wasserkraftwerk, das den Lake Mead aufstaut, um die 20 Meilen entfernte Glitzermetropole Las Vegas mit Strom zu versorgen.
Dort machen wir im Hotelcasino Circus-Circus in einer 100 qm Suite Quartier für eine Nacht.
Den Abend verbringen wir mit einem Bummel über den Las Vegas Strip - dem Spieltrieb in den vielen Casinos der Hotels MGM und Mirage können wir wiederstehen.
Dafür gibts auf der Straße einiges zu sehen: Einige Hotels und Casinos werben mit kostenlosen Vorführungen wie Vulkanausbruch oder Seeschlacht, um das Publikum ins eigene Haus zu locken.

Death Valley und Bodie

Tagsüber sieht Las Vegas ziemlich trist aus und so verlassen wir die Stadt Richtung Death Valley, nachdem wir vorher in einem der vielen Factoryoutlets einen Levis-Laden "leergekauft" haben.
Das Death Valley sehen wir erstmals an einem etwas abseits der Straße gelegenen Viewpoint namens Dantes View, dieser liegt genau 1756 Meter über dem tiefsten Punkt der USA. Unter uns im Dunst das heißen Tages liegt Badwater, 86 Meter unter NN.
Über Zabriskie Point erreichen wir Furnace Creek. Hier zeigt das Thermometer mehr als 50°C im Schatten - das ist nicht der Ort zum Campen. So entschließen wir uns weiterzufahren. Tagesziel ist der Inyo National Forest.
Wir verlassen das Tal in westlicher Richtung und müssen wieder auf eine Höhe von etwa 1500 hoch fahren. Eindringliche Schilder warnen vor Überhitzung des Motors, die Klimaanlage muß aus bleiben.
Über eine Reihe von trockenen Tälern und Pässen erreichen wir am Abend Lone Pine, den Ausgangspunkt für eine Besteigung des Mount Whitney, dem mit 4418 m höchsten Berg der USA außerhalb Alaskas.
Wir haben zwar ein Permit, das zu einer Besteigung berechtigt, es bleibt aber auch hier ungenutzt, denn Zimmis Füße lassen keine Bergtouren zu.

Yosemite Nationalpark

Tags darauf fahren wir Richtung Norden auf der US-395 Richtung Yosemite Nationalpark weiter. Doch bevor wir über den Tioga-Pass ins Yosemite-Valley runterfahren, machen wir noch einen Abstecher in die alte verlassene Goldgräberstadt Bodie und zum Mono Lake.
Am Nachmittag erreichen wir dann den Tioga-Pass in einer Höhe von 3030 m und damit den Osteingang des Yosemite National Park. Hier oben ist es empfindlich kühl und es liegt noch eine Menge Schnee.
Da es fürs Kampieren im eigenen Zelte eigentlich zu kalt ist, mieten wir uns ein beheizbares Zelt in Tuolumne Meadows. Nach ausgiebiger Einweisung was zu tun und zu unterlassen ist, können wir endlich einheizen.
Wir beherzigen die Ratschläge der Nahrungsverwahrung vor allzu neugierigen Schwarzbären und werden am Morgen tatsächlich Zeuge aufgebrochener Autos. Die Warnungen der Ranger sollte man also doch ernst nehmen. Die Fotos neugieriger Bären, die im Zelteingang standen, hatten also doch Hand und Fuß.
Talabwärts konnten wir dann auch einen ersten Blick auf den wohl bekanntesten Berg des Yosemite Valleys, den Half Dome, werfen.
Doch unser erster Weg führt zum Campingplatz um für die nächsten Tage Quartier zu machen. Denn besonders hier gilt auch: Wer zuerst kommt mahlt zuerst.
Nach einer Stunde Wartezeit haben wir einen Platz ergattert, stellen die Zelte auf und reservieren uns einen Platz für unsere Lebensmittel in einer bärensicheren Box.
Danach führt uns eine erste Erkundungstour zu den Bridalvail Falls hinauf. Unterhalb der etwa 700 m hohen Wasserfälle stiebt es ganz gewaltig. Wir werden etwas naß und treten den Rückzug an.
Die folgenden Tage fahren wir kreuz und quer durch den Park und besuchen die bekanntesten Aussichtspunkte. Von hier aus bieten sich grandiose Ausblicke auf den Half Dome und den El Capitan, der jährlich die besten Kletterer aus der ganzen Welt in seinen Bann zieht.
Das Touristenaufkommen ist hier vergleichbar mit dem am Grand Canyon.
Ausschlaggebend hierfür ist sicherlich auch die Nähe zur Metropole San Francisco und zum Silicon Valley.
Nach drei Tagen im Park fahren wir zurück nach San Francisco, denn unser Rückflugdatum ist herangekommen.
Durch menschenleere Gebiete, die von Tausenden von Windrädern dominiert werden, erreichen wir am frühen Abend unser Hotel in Burlingame.
Nach einer abschließenden Rundfahrt durch San Francisco geben wir am Abend das Auto unbeschadet ab und fahren mit dem Shuttle zum Hotel zurück.
Wenige Stunden später sitzen wir im Flugzeug nach Europa.

Daten zur Tour

Die Tour dauerte 4 Wochen, fand im Mai-Juni 1996 statt und wurde mit einem Mietwagen der Kategorie Fullsize von Alamo Rent-a-Car durchgeführt. Beim Auto handelte es sich um einen Dodge Intrepid, dessen Kofferraum ausreichend Platz für das Gepäck von uns drei Personen bot. Ansonsten war es ein sportliches und durchzugsstarkes Teil. Allerdings für Off-Road Auftritte nicht geeignet. Der Benzinverbrauch war trotz 3,5 Liter Hubraum akzeptabel.
Stationen der Tour waren San Francisco, Lassen Volcanic NP, Oregon Coast, Portland, Mount Hood, Columbia Gorge, Snake River Canyon, Craters of the Moon NM, Yellowstone NP, Grand Teton NP, Flaming Gorge National Recreation Area, Dinosaur NM, Aches NP, Canyonlands NP (Island in the Sky und Needles District), Monument Valley, Capitol Reef NP, Zion NP, Bryce NP, Grand Canyon NP, Las Vegas, Death Valley NM, Kings Canyon NP, Yosemite NP und wieder San Francisco. Die Gesamtfahrtstrecke betrug etwa 8.500 km.
Der Transatlantikflug erfolgte mit Nortwest Airlines ab Frankfurt über Detroit nach San Francisco, der Rückflug von San Francisco über Minneapolis/St.Paul wieder nach Frankfurt.
Die reine Flugzeit betrug pro Strecke etwa 13 Stunden zzgl. Zwischenstops.
Die Wahl der Route erfolgte in Eigenregie, unterstützt durch , der die touristischen Leistungen wie Mietwagen, Flüge und Stadthotels in San Francisco und Burlingame (Airporthotel) buchte.
Info Special