Namibia - Afrikas Diamant

Namibia - Afrikas Diamant

Fish River Canyon und Wüste Namib

Am späten Nachmittag überfahren wir die Grenze von Südafrika nach Namibia und haben noch Zeit bis nach Grünau weiter zu fahren. Dort angekommen mieten wir uns im ersten Haus am Platz ein und beziehen im Hotelanbau ein kleines Zimmer mit Lehmfußboden.

Dafür gibt's an der Bar gleich ein kühles Tafel-Lager und abends dann ein Menü: Vor- Haupt- und Nachspeise für alle gleich, aber lecker gekocht!

Am nächsten Morgen fahren wir nach dem Frühstück weiter zum Fish River Canyon, dem größten seiner Art in Afrika. Kurz hinter Grünau verlassen wir das Asphaltband und biegen nach links in eine Schotterpiste ein. Diese Straßen werden in den folgenden Tagen unser ständiger Begleiter sein.

Nach über 70 km "Wellblech" erreichen wir den Canyon an einem hoch gelegenen Aussichtspunkt. Die Hitze ist gewaltig und Schatten spendende Bäume gibt es natürlich auch keine. Der Treck hinunter in den Canyon ist zu dieser Jahreszeit gesperrt, im Winter kann man hinabsteigen und in mehreren Etappen bis zu den heißen Quellen von Ais-Ais marschieren.

In der Ferne nehmen wir eine langsam auf uns zu kommen Staubfahne wahr. Aber der einsame Jeep erreicht uns erst viele Minuten später. Da wird einem auf einen Schlag die gewaltige Dimension des Landes gewärtig.

Also weiter, denn bis nach Lüderitz sind noch etliche Kilometer zu fahren. Hinter Aus passiert mir dann ein Mißgeschick: In einem Baustellenbereich kommt mir ein LKW entgegen, in der Fahrbahnmitte liegt ein großer Brocken und anstelle zu versuchen an dem Teil vorbeizufahren, nehme ich ihn zwischen die Räder! Aber er war etwas zu groß und rumpelt mit großem Getöse unter dem Citygolf durch. Auspuff und Bodenblech sind verbeult und die Kupplung hat auch was abbekommen. Aber da er noch läuft wagen wir uns weiter und fahren hinein in die Wüste Namib, einen der trockendsten Plätze auf unserer Erde.

Auf der 140 km langen Strecke kommt uns kaum mal ein Auto entgegen. An Lebewesen erspähen wir eine Oryxantilope und eine kleine Herde wilder Pferde, die angeblich von entlaufenen Pferden der ehemaligen deutschen Kolonialtruppen am Anfang des Jahrhunderts entstammen.
In Kapps' Hotel nehmen wir uns dann ein Zimmer, denn der Campingplatz in Lüderitz war nicht so das Wahre ...

Lüderitz

Gegen abend besuchen wir noch ein kleines Museum, das die Geschichte von Lüderitz und Kolmanskop zum Inhalt hat. Die kleine Ausstellung war sehr interessant. Leider hatten wir nur wenig Zeit, denn das Museum schloß kurz darauf.

Auch für einen Besuch von Kolmanskop, der verfallenen Bergbaustadt im Diamantensperrgebiet, bleibt am folgenden Tag keine Zeit. Denn erstens fehlte uns die erforderliche Genehmigung und zweitens war unser Namibiabesuch ohnehin auf nur 4 Tage begrenzt.

Also verlassen wir am Morgen Lüderitz wieder Richtung Osten und durchqueren ein zweites Mal die Wüste Namib.
Bis wir an eine Sandverwehung kommen, die wir gekonnt umfahren wollen und prompt im lockeren Sand des Banketts stecken bleiben.

Aber lange müssen wir nicht warten: Der erste vorbeikommende LKW hält an und mit vereinten Kräften gelingt es uns, das Auto wieder auf die Straße zu schieben. Die nächsten Sandverwehungen nehmen wir dann aber direkt von vorne - das kracht zwar, als würde man gegen einen Bordstein fahren, aber der Schwung reichte aus, um über die Sandwehe zu kommen.

Bei Aus biegen wir nach links in eine Schotterstraße ab und mit Tempo 100 geht's dann gen Norden.

In Helmeringhausen, einem Nest mit etwa 20 Einwohnern genehmigen wir uns im gleichnamigen Hotel ein kühles Bier und schwatzen mit der Besitzerin. Die deutsche Kolonialzeit liegt zwar schon 80 Jahre zurück, aber dennoch wird hier weiterhin deutsch gesprochen.

Leider finden wir das Schloß Duwisib nicht, das abseits der "Hauptstraße" liegen soll. Wir fragen zwar einen älteren Herrn, der eine schußbereite Flinte in der Hand hält nach dem Weg, finden aber letztendlich doch nicht hin und ehe wir in der Wildnis ohne Treibstoff liegen bleiben, fahren wir lieber wieder zurück zur Straße.

Nach vielen staubigen Kilometern erreichen wir mit Maltahöhe wieder eine menschliche Ansiedlung, die auch über eine Tankstelle verfügt, die wir dringend notwendig haben. Auf nunmehr asphaltierter Strecke kommen wir nach Marienthal und zum ganz in der Nähe liegenden Hardap Dam, wo wir uns eine Hütte mieten und übernachten.

Köcherbaumwald

Leider müssen wir Namibia heute wieder verlassen, denn ab morgen haben wir für 3 Tage eine Unterkunft im Kalahari Gemsbok Nationalpark in Südafrika gebucht. Also gaht's zeitig los, denn es liegen ein paar Hundert Kilometer vor uns.

Auf gut ausgebauter Straße fahren wir wieder Richtung Süden nach Keetmanshoop. Die 250 km sind in gut 2½ Stunden Fahrzeit zurückgelegt.

Dort machen wir uns auf die Suche nach dem Köcherbaumwald, den wir dann auch bei einer Farm nordöstlich von Keetmanshoop finden. Wir lassen das Auto auf einem kleinen Parkplatz stehen und machen uns zu Fuß auf den Weg dahin. Es herrschte eine fürchterliche Hitze und deshalb ließen wir es schön langsam angehen!

Aber die Latscherei hat sich dann doch gelohnt: Auf engstem Raum standen eine ganze Reihe der seltenen Bäume beieinander.
Über eine Sandpiste fahren wir dann Richtung Südafrika weiter und erreichen nach weiteren 150 km Aroab, wo laut Reiseführer ein kleines Hotel ist, wo wir übernachten wollen. Wir finden zwar das Hotel aber übernachten kann da im Moment niemand, denn es wird renoviert. Also bleibt uns nichts anderes übrig als weiter zu fahren.

Nachdem wir dem Grenzer noch eine Büchse Bier geschenkt haben, sind wir wieder in Südafrika. Jetzt brauchen wir nur noch eine Unterkunft für die Nacht. Nach 100 km finden wir endlich eine Lodge. Wir bekommen zwar kein Zimmer mehr, aber auf dem Zeltplatz können wir unsere Leinwandvilla aufstellen und im Restaurant gut zu Abend essen. Den Tag lassen wir an der Bar ausklingen ...

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